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Schlagwort: Anbau

Ferme du Bec Hellouin in der Normandie
Stefanie
BEITRAGSAUTORIN: Stefanie | KATEGORIE: Natürlich & nachhaltig leben | 02.10.2023

„Kooperative Betriebe mit klaren Regeln sind die Zukunft des Nahrungsmittelanbaus.“ – Interview mit Perrine Hervé-Gruyer

In „Unser Leben mit Permakultur“ berichten Perrine und Charles Hervé-Gruyer von ihrem Weg von einem kleinen Bauernhof zu einer Permakultur-Farm, die zum Vorzeigemodell wurde. Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten arbeiteten die beiden hartnäckig an ihrem Traum und eigneten sich dabei so manches Wissen an, das sie heute gern mit Gleichgesinnten teilen.

Im Interview erzählt Perrine von der Suche nach dem Sinn des Lebens, dem Umgang mit der plötzlichen Aufmerksamkeit und der Vorbildfunktion.

Was war der größte Anstoß, euer altes Leben aufzugeben und aufs Land zu ziehen?
Ich hatte eigentlich einen sehr interessanten Job, der mich intellektuell forderte, dem aber leider der Sinn fehlte. Daher stellte ich mir täglich die Frage nach dem Sinn meines Lebens. Auf der Suche danach fand ich eine bessere Lebensqualität, die mit meinen Werten und dem, was ich für mich und meine Familie für richtig hielt, übereinstimmte.

Habt ihr davor schon von der Permakultur gehört oder euch damit beschäftigt?
Als wir 2003 mit der Farm und dem Ziel der Selbstversorgung begannen, hatten wir keine Ahnung, was Permakultur ist und erst 2008 hörten wir das erste Mal davon, obwohl wir bereits zwei Jahre zuvor zu „professionellen“ Landwirt*innen geworden waren.

Farm von Perrine und Charles Hervé-Gruyer
Ferme du Bec Hellouin - Foto: © Löwenzahn Verlag / Perrine und Charles Hervé-Gruyer

Warum hat die Permakultur in euren Augen so einen großen Stellenwert für die Zukunft der Landwirtschaft?
Sie hilft uns bei der Bewältigung des Klimawandels und der Wasserproblematik. Sie lässt uns verstehen, wie Ökosysteme funktionieren und wie wir sie nachahmen können, ohne künstliche Intelligenz einzusetzen.

War es sehr schwierig von Null anzufangen und euch eine Farm aufzubauen?
Wir hatten kaum Wissen über Landwirtschaft. Wir konnten gerade mal eigenes Gemüse in unserem Garten anbauen. Aber das wars dann auch schon. Deshalb haben wir viel herumprobiert und da ging auch öfter mal was daneben. Die einzigen Anhaltspunkte, die wir hatten, stammten aus Büchern oder dem Internet. Dadurch verloren wir viel Zeit und Geld, doch wir mussten schnell dazulernen und alles zum Laufen bringen – denn wir hatten eine Familie zu ernähren. Wir kümmerten uns am Anfang auch nicht um den Boden. Wir wussten nicht mal, dass unser Boden die schlechtesten Voraussetzungen für den Obst- und Gemüseanbau bot. Anfangs hatten wir auch nur ein Haus mit Strohdach und eine Weide. Wir trieben etwas Geld auf, kauften mehr Land und bauten notwendige Betriebsgebäude. Es war also schon eine Herausforderung.

Was war es für ein Gefühl, als die ersten Wissenschaftler*innen/Forscher*innen an eure Tür klopften? Wie geht ihr mit eurer Bekanntheit um?
Das war 2010. Zu dieser Zeit hatten wir schon etwas über Permakultur gelernt und haben auch die ersten Veränderungen hin zur Permakultur gemacht. Wirtschaftlich gesehen wurden die Dinge immer besser und wir konnten sogar etwas Geld verdienen. Obwohl wir wussten, dass die Anwendung von Permakultur auf die Landwirtschaft etwas Besonderes ist (was unseres Wissens noch nie zuvor gemacht wurde), wussten wir nicht, was die Wissenschaftler*innen über den Hof denken würden. Wir waren daher ein wenig ängstlich, nervös und neugierig, aber gleichzeitig bereit, mit ihnen etwas zu tun, das Tausenden von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen helfen könnte.
Anfangs merkten wir nicht viel von unserem „Ruhm“. Wir arbeiteten täglich in den Gärten und das einzige Feedback, das wir über unsere Arbeit bekamen, kam von den Kund*innen und den Wissenschaftler*innen, aber auch von den Auszubildenden, die ab 2009 zu speziellen Schulungen zu uns kamen. Bevor die wissenschaftliche Studie veröffentlicht wurde, sprachen die Medien bereits über die Farm, aber sie war auch Gegenstand einiger Kritik von Leuten, die gegen die ökologische Landwirtschaft in kleinem Maßstab waren. Wenn man mit der Natur arbeitet und täglich die Hände im Dreck hat, bleibt man bescheiden, weil man weiß, dass alles passieren kann und man auch nicht alles kontrollieren kann. Am Ende des Tages sind wir einfach nur Gemüsebäuerin und -bauer.

Was ist es für ein Gefühl, Vorzeigemodell und Vorbild geworden zu sein?
Ich fühle mich nicht wie ein Vorbild. Ich weiß, dass das, was wir erreicht haben, eine Menge Leute inspiriert und ihr Leben verändert hat. Aber wenn man mit der Natur arbeitet und sich mit ökologischer Landwirtschaft beschäftigt, ist die Arbeit nie erledigt. Es gibt immer etwas zu tun.
Ich arbeite jetzt schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr auf der Farm, um jungen Landwirt*innen bei ihren Projekten zu helfen. Aber ja: Von der Farm rauszukommen zeigte mir, dass wir wirklich bekannt und ein Vorbild für viele sind. Ich weiß, dass weder wir perfekt sind noch die Farm es ist, daher fällt es mir leicht, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren und so viele Ratschläge wie möglich an die nächsten Generationen weiterzugeben.

Was würdet ihr euch für zukünftige Veränderungen in der Landwirtschaft wünschen?
Die Landwirtschaft in Europa und weltweit ist die ärmste Wirtschaft, wenn man die Kleinbauern berücksichtigt. Dennoch wird sie natürlich benötigt, um die Menschen zu ernähren (und nicht, um Geld für Biokraftstoff oder ähnliches zu verdienen). Aber in Frankreich befinden wir uns derzeit am Scheideweg mehrerer Krisen (Mangel an Landwirt*innen, da die Hälfte von ihnen bis 2030 in den Ruhestand gehen wird; Energiekosten; Rohstoffkosten; Krise bei Bioprodukten; Schwierigkeiten beim Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen usw.). Die Ernährungssouveränität ist also in Gefahr. Und es ist eine Herausforderung, neue landwirtschaftliche Betriebe zu gründen und damit einen angemessenen Lebensunterhalt zu verdienen. Aus all diesen Gründen sehe ich die einzige Zukunft in der Landwirtschaft darin, junge (oder weniger junge) Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund in die Landwirtschaft zu lassen. Aber wenn wir wollen, dass die Landwirtschaft wirtschaftlich und menschlich überlebensfähig ist, müssen alle zusammenarbeiten und ihre Produktion in großen Betrieben zusammenfassen, in denen alle Geräte und Ressourcen gemeinsam genutzt werden können, in denen sich die Produktionen gegenseitig ergänzen, in denen die Landwirte zusammenarbeiten usw. Kooperative Betriebe mit klaren Regeln sind die Zukunft des Nahrungsmittelanbaus.

Denkst du, dass sich das Denken/das Bewusstsein über die Methoden der Landwirtschaft geändert hat oder dabei ist, sich zu ändern?
Ja, zum Glück! Regenerative Landwirtschaft und agrarökologische Techniken sind auf dem Vormarsch, und wir sehen jetzt, dass große Betriebe solche Anbaumethoden anwenden. Aber solange die Wirtschaft alle Überlegungen bestimmt, wird es schwierig sein, einen grundlegenden Wandel herbeizuführen. Die meisten Landwirt*innen haben es schwer, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Warum glaubt ihr, steckt die Landwirtschaft nach wie vor in einer so großen Krise, obwohl es Lösungen wie die Permakultur gibt? Warum ist ein Wechsel so schwierig und was muss sich konkret tun?
Veränderungen sind in der Landwirtschaft aus vielen Gründen schwierig: Die Landwirtschaft ist eine Welt für sich, und sie funktioniert nicht wie andere Teile der Gesellschaft. Die Landwirt*innen beobachten sich gegenseitig und es ist schwierig, die Bereitschaft zu zeigen, Dinge anders zu machen. Außerdem ist der Mehrwert bei den meisten Verfahren so gering, dass die Landwirtschaft oft als „armer Teil“ der Wirtschaft angesehen wird (es sei denn, alle Erzeugnisse werden exportiert). Für Landwirt*innen ist es schwierig, sich zu ändern, denn in unserem Bereich kann die kleinste Veränderung enorme Folgen haben und die können schlecht sein. Wenn man finanziell bereits angeschlagen ist, ist es nicht leicht, das Risiko einzugehen.

Was hast du für Ziele, was möchtest du noch erreichen?
Ich möchte dazu beizutragen, dass sich die Art und Weise, wie neue Landwirt*innen in die Landwirtschaft einsteigen, ändert. Meistens ist für sie der Anfang besonders schwer, wenn man die Klimaproblematik, die Energiekrise und die Tatsache bedenkt, dass es zumindest in den ersten Jahren schwierig ist, von der Landwirtschaft zu leben.

Wie ist eure Entscheidung auf das Dorf in der Normandie gefallen?
Die Familie von Charles ist aus der Normandie und ihr Heimatdorf ist nicht weiter von unserer Farm entfernt.

Mit wie vielen Quadratmetern Land habt ihr angefangen, Gemüse anzubauen? Und wie viele Gemüsearten wachsen auf der Farm?
Für unsere Familie haben wir mit etwa 300 Quadratmetern angefangen. Heute verkauft der Hof keine Produkte mehr (und baut daher nicht mehr die gleiche Vielfalt an), aber wir haben früher etwa 500 Sorten Gemüse, Obst und Kräuter verkauft.

Nach welcher Zeitspanne konntet ihr euch von eurer eigenen Ernte selbst ernähren? Wie schnell habt ihr weitere Erfolge gesehen?
Es dauerte etwa fünf Jahre, um über die Runden zu kommen (wir investierten gleichzeitig noch in den Aufbau des Betriebs), aber dank der Studie von 2010 bis 2015 haben wir echte Erfolge erzielt. Vor allem, als wir die Ergebnisse des ersten Jahres erhielten, wussten wir, was wir anders machen mussten, und die Einnahmen stiegen deutlich an.

Wie sah ein üblicher Tag auf dem Hof bei euch aus?
Mindestens zwölf Stunden harte Arbeit während des Frühlings und Sommers. Weniger ist es im Winter. Du teilst deine Zeit auf zwischen Unkraut jäten, ernten, verkaufen, Ackerbau betreiben und dich um die Tiere kümmern.

Was war euer größtes Highlight/schönster Moment in den vergangenen 15 Jahren?
Ich denke, die Tatsache, dass wir als seriös und pragmatisch sowie als Entdecker bzw. Entdeckerin einer (neuen) Art zu wirtschaften anerkannt wurden.

Welchen Ratschlag könntet ihr angehenden Permakulturist*innen mitgeben?
Macht eine Ausbildung, legt eure Hände in den Dreck! Vergewissert euch, dass ihr wirklich ein professionelle*r Landwirt*in werden wollt und ihr euch nicht nur zur Selbstversorgung hingezogen fühlt.

Kristina Hamilton und Setzlinge im selbstgemachten Kartonbehälter
BEITRAGSAUTORIN: Christophe | KATEGORIE: Garten & Balkon | 20.03.2017

Viel Garten für kleines Budget: Pflanzen erfolgreich selber ziehen – so geht’s!

Pflanzen selber ziehen zählt immer noch zur einfachsten Methoden, um seinen Garten und Balkon ergrünen zu lassen. Hier erfährst du, wie man (fast) ohne Geld kräftige Gemüsepflanzen zieht und den Garten mit Zierstauden schmückt.

Inhalt
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Pflanzen erwerben, ohne das Gartenbudget zu beleidigen
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Pflanzen aus Samen ziehen: So gelingt's!

Einen großen oder neu angelegten Garten mit Pflanzen zu füllen, kann empfindliche Löcher in das Gartenbudget reißen. Wenn man nur wenige Pflanzen braucht, beispielsweise für einen Kasten am Balkon oder um ein paar Lücken in einem Beet zu füllen, macht man sich meist keine großen Gedanken über den Preis einer Pflanze. Man sucht sich aus, was gefällt. Muss jedoch eine große Anzahl von Pflanzen gekauft werden, summieren sich die Ausgaben rapide. Deshalb greift man manchmal auf grüne Gartenbewohner zurück, die zwar preiswert sind, aber oft nicht die schönsten Wunschpflanzen sind. Mit ein wenig Geduld kann man sich aus dieser Zwickmühle befreien und den Garten mit Sträuchern, Stauden und Kräutern füllen, die gefallen und trotzdem (fast) nichts kosten.

Der eigene Garten - ein kostspieliger Luxus? Von wegen! Kristina Hamilton zeigt, wie du mit cleveren Tipps ganz einfach und kostensparend deinen eigenen Wohlfühlgarten schaffen kannst. Foto: © Wolfgang Hummer

In diesem Auszug aus Kristina Hamiltons Buch “Große Gartenfreude mit kleinem Budget” findest du nicht nur Tipps, wie du beim Pflanzenkauf sparen kannst, sondern vor allem Tricks und Anleitungen, um kostenbewusst den Garten und Balkon mit selbst gezogenen grünen Schönheiten zu füllen.

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Keinen Bock mehr auf Hybridsamen? No Problem! Trag dich einfach hier ein und du bekommst ein XXL-Booklet zur eigenen Saatgutgewinnung mit 22 Seiten und:

  • Starterkit,
  • Schritt-für-Schritt-Anleitung
  • und 2 ausführliche Pflanzenportraits.

Pflanzen erwerben, ohne das Gartenbudget zu beleidigen

Pflanzen können kostspielig sein, aber man sollte auch die Ausgaben für Erde, Sand, Kompost etc. nicht unterschätzen. Als Grundsatz gilt: je jünger die Pflanze, desto preiswerter. Junge Pflanzen wachsen auch schneller an und finden sich besser mit ihrer neuen Umwelt zurecht als ältere und größere.

Allerdings dauert es länger, bis die Pflanze die gewünschte Höhe erreicht hat. Das sollte man bedenken, wenn man Sträucher oder Hecken als Wind- und Sichtschutz pflanzt. Jungpflanzen sind auch viel anfälliger für Schneckenfraß, Schädlinge und Krankheiten.

Pflanzenmärkte: regional und national

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Besonders im Frühling sprießen Pflanzenmärkte in vielen Gemeinden aus dem Boden.

Pflanzen, vor allem Gemüsesorten, die man in den kleineren Märkten findet, werden meistens von Bauern und Gärtnern aus der Region angeboten. Daher sind diese verlässlichen Pflanzen den klimatischen Bedingungen der jeweiligen Region angepasst und gedeihen, auch ohne intensive Pflege, gut. Eine breitere Auswahl findet man in den nationalen und internationalen Pflanzenmärkten und Gartenshows der Städte. Sollte man z. B. auf der Suche nach einer bestimmten Pfingstrose, alten Obstsorten oder fast vergessenem Saatgut sein, ist man hier am richtigen Platz.

Baumärkte und Gartencenter: Schnäppchenjagd im Herbst

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Pflanzen von Baumärkten sind meist Massenware und werden daher sehr oft günstig angeboten. Allerdings ist die Auswahl auf die gängigsten Sorten beschränkt und die Qualität kann variieren. Am Ende der Saison, sei es im Frühsommer oder im Herbst, werden ladenhütende Pflanzen sehr günstig angeboten. Diese Pflanzen haben meistens keine bunten Blüten mehr und scheinen sich in ihren Töpfen nicht mehr ganz so wohl zu fühlen. Davon sollte man sich jedoch nicht beirren lassen! Einmal eingepflanzt und mit ein wenig gutem Kompost und ein bisschen Pflege aufgepäppelt, werden sie genauso schön wachsen und blühen, wie ihre Geschwister, die in ihrer prächtigsten Phase gekauft wurden.

Samenmischungen: nichts für die Ewigkeit

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Samenmischungen für Blumenwiesen und Blumenzwiebelmischungen halten nicht immer alles, was sie versprechen. Für Langzeitlösungen ist es daher sicher besser, wenn man sich die Samen, Knollen oder Zwiebeln selbst zusammenstellt oder von spezialisierten Saatgutvertrieben zusammenzustellen lässt.  Allerdings sind sie eine kostengünstige Lösung, um rasch Farbe auf ein neu bebautes Grundstück zu bekommen und um Farbschemen und Bepflanzungskonzepte auszuprobieren.

Spezialgärtnereien, Tauschbörsen und das Internet

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Alte Sorten, heimisches Wildobst und Gehölze, historische Bauerngartenblumen und Naturgartenpflanzen sind meist in Spezialgärtnereien oder -märkten, durch Tauschbörsen oder einfach freundliches Fragen zu bekommen! Sollte man auf Spaziergängen eine besondere Pflanze in einem Garten entdecken, lohnt es sich die Gartenbesitzer um Ableger, Stecklinge oder Samen zu fragen. Viele Gartenbesitzer freuen sich über das Interesse an ihrem Garten und sind gerne bereit, ihren grünen Lieblingen eine zweite Heimat zu schenken!

Empfehlenswert ist, dass altbewährte, robuste Sorten einen Gartenanteil von ca. 80 % ausmachen. (Besonders, wenn das Gemüse vom eigenen Garten kommen sollte.) Für Neues und Außergewöhnliches sollte nur ein kleiner Teil der Beete, Pflanzen und Samen gedacht sein. Da die Ergebnisse dieser Experimente nicht immer zur vollsten Zufriedenheit gedeihen.

Man sollte auch bedenken, dass Sämlinge und Jungpflanzen von zwei- oder mehrjährigen Pflanzen oft besondere Aufmerksamkeit, Geduld und manchmal einen frostfreien Platz zum Überwintern brauchen. Sollte man mit Baumarktpflanzen nicht glücklich werden, könnte man Nutz- und Zierpflanzen selber von Samen ziehen, durch Stecklinge vermehren, regionale Pflanzenmärkte besuchen, mit Nachbarn, Freunden und Familie oder über Internet-Samenbörsen tauschen, kaufen und weitergeben.

Pflanzen selber ziehen zählt immer noch zur einfachsten Methode, um seinen Garten und Balkon ergrünen zu lassen. Foto: © Wolfgang Hummer

Pflanzen aus Samen ziehen: So gelingt’s!

Pflanzen aus Samen zu ziehen, ist um einiges freundlicher zur Geldbörse als Jungpflanzen zu kaufen. Sicherlich glaubt man, dass man nicht immer die Zeit oder den Platz hat, Gemüse, Blumen und Kräuter vorzuziehen. Aber man hätte doch auch viel mehr Auswahl an verschiedenen Sorten, wenn man Samen statt Jungpflanzen erwirbt. Saatgut, von Tomaten beispielsweise, lässt sich außerdem auch noch ganz leicht selber gewinnen!

Anzuchterde selber machen

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Das Angebot an allen möglichen Aussaat- und Anzuchterden, Kokosfasern, Quell-Polstern und Humusziegeln ist verwirrend groß. So mancher fühlt sich verunsichert und greift daher zu einem teuren Produkt, man möchte doch mit seinen grünen Lieblingen auf Nummer sicher gehen. Was die oben angeführten Anzuchterden und Substrate gemeinsam haben, ist, dass sie relativ wenige Nährstoffe enthalten und eine gute Drainage (durch ihre lockere Konsistenz Staunässe vermindern) ermöglichen. Keimlinge bilden im nährstoffarmen Substrat starke Wurzeln und wachsen kräftiger als in herkömmlicher Blumenerde. Kräftige Wurzeln und ein kompakter Wuchs fördern die Widerstandskraft der Jungpflanzen und sind daher besser gegen plötzliche Veränderungen ihrer Umgebung (wie z. B. beim Auspflanzen) gewappnet.

Kosten sparen mit Erde als Schüttgut

Sobald man weiß, dass nährstoffarmes und lockeres Substrat sich als Anzuchterde eignet, kann man Kosten sparen. Man kann seine Erde von den Recyclingzentren und Bauhöfen der Gemeinden kostengünstig abholen, diese mit ca. 1/3 groben Sand strecken und – voilà – fertig ist die Anzuchterde! Da Material von den Gemeinden oft um ein Vielfaches günstiger ist als kommerziell erhältliche Anzuchterde wird oft angenommen, dass man größere Mengen erwerben muss. Das ist jedoch meistens nicht der Fall, viele Recyclingzentren sind auch bereit, ein paar Säcke für den Balkon- oder Kleingärtner mit Erde zu füllen, die man bequem im Kofferraum transportieren kann.

1. Bild: In einem südwestseitig ausgerichteten Frühbeet wachsen im März Salat und Radieschen. 2. Bild: Verschiedene alte Tomatensorten wurden hier in Plastikschalen in Breitsaat ausgesät. Sobald diese Pflanzen die ersten richtigen Blätter bekommen, werden sie einzeln in Töpfe pikiert. Foto: © Kristina Hamilton
Erde von Maulwurfshügeln

Maulwurfshügel im Garten sind so manchen ein Dorn im Auge, jedoch versorgen uns gerade die lästigen Regenwurmjäger mit bester Anzuchterde. Sie ist locker und enthält, da sie aus tieferen Schichten hochgebuddelt wird, meist wenig  Krankheitserreger und unerwünschte Pflanzensamen. Auch der Nährstoffgehalt von tieferem Boden kann geringer sein als der der obersten Bodenschicht und man erspart sich daher das Beimischen von Sand. Wer sich nicht sicher ist, ob die Maulwurfserde locker und sandig genug ist, kann eine Fingerprobe machen. Das Substrat sollte wie sandiger Boden schwer zu formen sein und leicht zerfallen. Ist das nicht der Fall, kann man ein wenig Sand zur Lockerung beigeben.

Töpfe: Selbermachen und verwenden, was man bereits hat

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Bei den Diskussionen um das beste Saat- oder Pflanzgefäß scheiden sich die Geister der Gärtner. Aus Umweltschutzgründen werden gerne Töpfe aus Papier und Karton verwendet, die man zusammen mit den Sprösslingen auspflanzen kann, da die Wurzeln durch das Papier wachsen können und dieses verrottet. Sie trocknen jedoch schnell aus und zerfallen auch oft, bevor die Pflanzen groß genug sind, um sie ins Freiland zu bringen. Daher sind diese kompostierbaren Gefäße vor allem für Pflanzen geeignet, die schnell keimen und rasch wachsen (z. B. Kürbisgewächse oder Salat), und daher auch bald ausgepflanzt werden können.

Jungpflanzen können sehr gut in recycelten Töpfchen gezogen werden. Für starke Jungpflanzen: Mit Bedacht gießen! Unregelmäßiges Gießen oder kalte und nasse „Füße“ nehmen dir die jungen Pflänzchen übel. Besonders Acht geben sollte man vor allem bei südseitigen Fensterbänken, da dort die Töpfe schneller austrocknen. Foto: © Wolfgang Hummer
Eierschachteln, Karton und Papier

Wenn man viele Pflanzen vorziehen möchte, die rasch keimen und wachsen, und man daher eine größere Menge an Anzuchttöpfen braucht, sind selbstgefaltete Papiertöpfe oft die günstigste Lösung. (Eine Schritt-für-Schritt-Faltanleitung findest du im Buch “Große Gartenfreude mit kleinem Budget”.) Man spart sich einen Einkauf und recycelt! Eine weitere kostensparende Alternative zu
gekauften Töpfen sind Kartonröhren (von Klopapier und Küchenrollen) oder Eierschachteln.

Trinkbecher, Joghurtbehälter und Milchkartons

Plastiktöpfe sind robuster und halten Feuchtigkeit gut. Warum also nicht deshalb die Plastikbehälter, die ungewollt mit dem Einkauf ins Haus gelangen, recyceln? Längliche Behälter, die einst Gemüse enthielten, eignen sich für die kleinen Samen der Lichtkeimer. Abgeschnittene Wasserflaschen und Milchkartons haben die richtige Größe für die Jungpflanzen von Kürbissen, Gurken und Zucchini, und Trinkbecher geben den langen Wurzeln von Paprika, Chilis und Mangold genügend Platz. Man sollte allerdings nicht vergessen, Löcher in die Böden der Flaschen, Becher und Kartons zu stechen, um Staunässe zu vermeiden – am besten mit einem ausgedienten, an der Spitze erhitzten Schraubenzieher.

Beschriften nicht vergessen!

Ein Fehler, gegen den man selbst als erfahrener Gärtner nicht gefeit ist: man glaubt sich erinnern zu können, welche Samen in welchem Topf keimen. Ein paar Tage oder Wochen vergehen, man erblickt die ersten grünen Lebenszeichen und fragt sich: „Was war das noch mal?“ Daher sollte man nicht vergessen, die Töpfe mit Etiketten zu versehen (z. B. aus recycelten Verpackungsmaterialien, ausgedienten Bleistiften, Schneckenhäusern, Tonscherben und Eisstielen), einem weichen Bleistift oder einem wasser- und möglichst lichtfesten Stift zu beschriften.

Jetzt kann es losgehen!

Die Anzuchterde, verschiedene Töpfchen und Schalen hat man vor sich ausgebreitet und allerhand Gartenwerkzeug in greifbarer Nähe deponiert. Jetzt stellen sich  meist folgende Fragen:

Wie tief müssen die Samen in die Erde? Wann muss ausgesät werden? Wie viel Sonnenlicht brauchen die Pflanzen? Wie oft muss gegossen werden?

Verluste beim Aussäen vermeiden: Saattiefe beachten

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Samen werden grob in Licht- und Dunkelkeimer eingeteilt und dementsprechend tief (oder auch nicht) in die Erde gesteckt. Als Lichtkeimer bezeichnet man Pflanzen, deren Samen Licht zum Keimen benötigen. Deshalb werden diese meist sehr kleinen Samen nur wenig bedeckt. So mancher mischt die kleinen Samen mit Sand, so dass man die Samen regelmäßiger verteilen kann. Licht kann eine dünne Schicht aus Sand, Erde, Mulch oder Vermiculit durchdringen und es reicht oft schon ein kurzer Lichtimpuls, um den Samen zum Keimen zu bringen. Die Samen der Tabakpflanze keimen schon, wenn sie weniger als eine Sekunde Licht erhalten – und anscheinend sogar bei Mondlicht!

Das Gegenteil von lichtbedürftigen Samen sind die Dunkelkeimer. Bei Dunkelkeimern wird die Keimung durch Wasseraufnahme, Temperatur oder andere Umwelteinflüsse initiiert, aber durch Licht verhindert. Eine solche Licht-Dunkel-, bzw. Schwarz-Weiß-Malerei wird jedoch der facettenreichen Natur nicht gerecht. So manche Lichtkeimer treiben auch im Dunkeln, wenn sich im Boden die richtige Mischung aus verschiedenen Elementen befindet. Zum Beispiel können gewisse Stickstoffverbindungen Samen zum Keimen bringen, die eigentlich Licht dafür benötigen würden. Und obwohl im generellen Pflanzen mit großen Samen Dunkelkeimer sind, gibt es großsamige Pflanzen, die einem Lichteinfall ziemlich gleichgültig gegenüber stehen, wie z. B. Tomaten, Paprika und Sonnenblumen. Diese Samen sollten trotzdem das zwei- bis vierfache ihrer Samenlänge tief in die feuchte Erde gesetzt werden, so dass die Keimlinge Wurzeln bilden können und nicht vertrocknen.

Für starke Jungpflanzen: Mit Bedacht gießen

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Unregelmäßiges Gießen oder kalte und nasse „Füße“ nehmen Ihnen die jungen Pflänzchen übel. Besonders Acht geben sollte man vor allem bei südseitigen Fensterbänken, da dort die Töpfe schneller austrocknen. Man ist versucht, durch übermäßiges Gießen einer Austrocknung vorzubeugen, was allerdings zu Wurzelfäule oder zum Knicken der zarten Stängel führen kann. Deshalb wären die Sprösslinge auf einer Ost- oder Westseite besser aufgehoben, sollte man diese Möglichkeit haben. Lieber sparsam und regelmäßig mit einer Sprühflasche (z. B. eine sauber ausgewaschene Sprühflasche eines Haushaltsreinigers) gießen als selten und viel, da es zur Oberflächenverschlämmung und Verkrustung führen kann. Sollte sich die oberste Schicht der Erde verfestigen, kann man sie mit den Zacken einer alten Küchengabel vorsichtig lockern.

1. Bild: Stockrosen bevorzugen einen dunklen, feuchten Platz zum Keimen und treiben selbst bei niederen Temperaturen aus. 2. Bild: Ein Papiertöpfchen aus buntem Packpapier. Fotos: © Kristina Hamilton

Im Haus und auch im Frühbeet gießt man am besten mit erwärmtem, abgestandenem Wasser, wobei man das Fenster des Frühbeets so wenig wie möglich öffnen sollte, um das empfindliche Mikroklima des Beetes nicht zu stören. Lüften und Gießen ist allerdings unbedingt notwendig, wenn die Sonne länger auf das Frühbeet scheint. Rote Spinnmilben fühlen sich in trockenen, eingeschlossenen Räumen wohl und sind nicht wählerisch in ihrer Kost. Man vertreibt sie am besten mit feuchter Luft, d. h. Abspritzen der Pflanzen mit Wasser und kräftiges Gießen, oder mit einem selbstgemachten Pflanzenschutzmittel.

Keimlinge warm halten mit improvisierten Gewächshäusern

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Viele Pflanzen, vor allem nicht winterharte, brauchen eine relativ hohe Temperatur zum Keimen. Zum Beispiel keimen Chilis und Paprikas am besten bei mehr als 20°C, Physalis brauchen 25°C. Auch Samen von Wurzelgemüse oder Kohl keimen nicht, wenn es zu kalt ist, oder die Keimlinge stellen gar das Wachstum ein. Da der Frühling im Bergland und im Norden spät eintreffen kann und man außerdem nicht vor strengen Spätfrösten gefeit ist, sollte man versuchen, die Wachstumsperiode im  Gemüsegarten zu verlängern. Das ist besonders wichtig, wenn man sich soweit wie möglich selbst versorgen möchte. Wer nicht der glückliche Besitzer eines (beheizbaren) Glashauses oder Wintergartens ist, kann sich mit Einmachgläsern, Käseglocken, Fensterscheiben und Aquarien behelfen.

Aquarien und Terrarien

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Sollte man ein stillgelegtes Aquarium oder Terrarium im Keller stehen haben, könnte man diesem ein zweites Leben als Minigewächshaus einhauchen – vielleicht sogar mit Licht, sollte dies noch funktionieren! Sollte das der Fall sein, könnten die Jungpflanzen in einem warmen, dunklen Raum vorgezogen werden, da die meisten Aquarienbeleuchtungen genügend Licht für das Wachstum der Keimlinge geben.

Große Gurkengläser, durchsichtige Plastikbehälter und Flaschen

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Ein Gurkenglas oder eine bodenlose Plastikflasche über ein Töpfchen gestülpt und klare Plastikverpackungen, in denen Trauben, Beerenobst o. ä. enthalten waren, eignen sich besonders gut als Minigewächshäuser. Sie schützen den Keimling vor Temperaturschwankungen und erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Es kann jedoch unter diesen Plastikhüllen und Gläsern leicht zu Schimmelbildung kommen, daher sollte man auf ausreichend Luftzufuhr achten und sparsam gießen, am besten mit einer Sprühflasche. Auch im Freiland schützt man Keimlinge vor kühlerem Wetter, indem man eine Wasserflasche, ein großes Gurkenglas oder eine alte Käseglocke darüberstülpt. Sobald die Pflanzen aus ihren gläsernen Gefängnissen entweichen wollen, entfernt man diese.

Auch Paprika und Chili profitieren von einem Minigewächshaus aus Wasserflaschen. Hier wurde der Flaschenboden entfernt. Während einer nassen und kühlen Periode werden die Flaschen verschlossen. Sobald sich Boden und Luft erwärmen, öffnet man den Flaschenverschluss. Foto: © Kristina Hamilton

Fensterscheiben an der Hausmauer

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Robustere Pflanzen (z. B. Rüben, Lauch, aber auch viele Wildblumen) geben sich mit Fensterscheiben oder einer Duschkabinen-Tür, die an einer süd- oder südwestseitig gelegenen Hausmauer gelehnt sind, zufrieden. Das Mikroklima ist selbst unter einer nur angelehnten Glasscheibe um einiges freundlicher zu den Keimlingen als außerhalb dieses improvisierten Frühbeets. Die Pflänzchen sind vor Wind und leichten Frösten geschützt, und nicht nur an Sonnentagen ist die Temperatur unter den Scheiben höher als die der Umgebung.

Mist hält die Füße der Pflanzen warm

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Mit Treiblöchern geht’s schneller

Wer viele Kürbispflanzen oder Fruchtgemüse, wie z. B. Paprika und Tomaten direkt säen möchte, kann sich mit Treiblöchern oder einem Mistbeet behelfen. Dafür braucht man alte Fenster oder Plexiglas-Schiebetüren (die vielleicht einmal ein Teil einer Duschkabine waren) und Pferdemist oder guten Kompost. Man hebt einen ca. 40 cm tiefen Graben aus, der ein wenig schmäler ist als das Fenster oder die Schiebetür. Diesen Graben füllt man nun bis auf die letzten 7 cm mit Pferdemist oder Kompost, darüber kommt eine Schicht guter Gartenerde. Die Fenster oder Duschkabinentüren werden darauf gelegt, dann wartet man, bis sich die Erde darunter erwärmt hat.

Bakterien und andere Mikroorganismen erzeugen während des Abbaus von Pferdemist und Kompost Wärme, die die Keimung der Samen vorantreibt und dem Wachstum hilft. Das Erwärmen des Bodens unter der Fensterscheibe dauert je nach Witterung von ein paar Tagen bis zu einer Woche. Sobald der Boden sich durch den Verrottungsprozess des Pferdemists und durch die Sonneneinstrahlung erwärmt hat, kann man aussäen.

Frühbeete gegen Bodenfrost

Frühbeete aus Plexiglas und Holz werden im Fachhandel angeboten, aber wenn man ein paar Holzlatten, Bretter und eine Glasscheibe (auch Milchglas funktioniert) übrig hat, ist ein einfacher Frühbeet-Kasten schnell zusammen gezimmert. Auch hier gilt es den Boden mit Pferdemist vorzubereiten, so dass das Mikroklima im Frühbeet auch an kalten Nächten bedeutend angenehmer ist als das im Freiland. Die niedere Seite des Frühbeetes sollte nach Süden oder Südwesten ausgerichtet sein. Außerdem könnte man zur besseren Isolation Erde um den Holzkasten herum anhäufen.

Plastikfolie und Karton: Dunkles Material wärmt den Boden

Eine schwarze Plastikfolie ist eine günstige Methode, um den Boden vor dem Säen oder Auspflanzen zu erwärmen und  Beikräutern Einhalt zu gebieten. Auf einem vorbereitetem Beet werden Kartons und/oder dunkle Plastikfolien (oder auch leere Erdsäcke, mit der schwarzen Innenseite nach oben) auf das vorbereitete Beet gelegt und mit Steinen oder Ziegeln beschwert.

Noch mehr Tipps und Tricks für Garten, Balkon und Hochbeet findest du hier:

Apfelbaum und Äpfel in der Wiese
BEITRAGSAUTORIN: Christophe | KATEGORIE: Garten & Balkon | 08.11.2016

Obstbäume pflanzen im Herbst: Mach aus deiner Welt einen bunten Obstgarten!

Grün und rund, violett und oval – in allen Formen und Farben leuchten die Früchte. Wenn dich einmal der gesunde Hunger packt, pflück dir eine Birne deiner Lieblingssorte vom eigenen Obstbaum! Das Bioparadies wartet schon vor deiner Haustüre.

Hol dir den puren Fruchtgenuss in deinen Garten!

Jetzt im Herbst ist der ideale Zeitpunkt, um Obstbäume zu pflanzen. Kernobst und die meisten Beerensorten sind nicht nur immun gegen Frost, sie beginnen sogar unter der kühlen Erde zu wuchern. Auch wenn der oberirdische Teil erst später austreibt, schlagen deine frisch gepflanzten Apfelbäume bereits im November tiefe Wurzeln. An den ersten heißen Tagen im neuen Jahr kann sich der junge Baum dann schon bestens mit Wasser versorgen und hat gegenüber einem Apfelbaum, der erst im Frühling gepflanzt wird, einen klaren Vorteil.

Einen Obstgarten anzulegen ist einfacher als du vielleicht denkst!

Im Handbuch Bio-Obst von Andrea Heistinger, Bernd Kajtna, Johannes Maurer und in Kooperation mit dem Verein Arche Noah findest du Alles, was du über den ganzjährigen Anbau von Beeren, Früchten und Nüssen wissen musst.

Foto: © Rupert Pessl
Inhalt
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1. Plane deinen Obstgarten
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2. Pflanz dir deine Obstbäume wie es dir gefällt!
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3. Selbstversorgung mit Äpfeln und Birnen rund ums Jahr
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Mit diesen 5 Tipps trägt dein Selbstversorgergarten besonders viele Früchte!
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Zuerst die Beeren, dann das Baumobst – los geht’s mit der Ernte!

A wie Antonowka Apfel oder B wie Butterbirne Clairgeaus? – Welche Obstsorten gedeihen an deinem Standort am besten? Mit welchen Baumformen kannst du deinen verfügbaren Platz ausnutzen? Hast du bereits optimale Lagermöglichkeiten für Obst oder musst du dir noch einen geeigneten Platz dafür schaffen? Die versierten Arche Noah Gärtnerinnen und Gärtner rund um Andrea Heistinger, Johannes Maurer und Bernd Kajtna lassen keine Fragen offen. Das Handbuch Bio-Obst richtet sich an ObstgärtnerInnen mit oder ohne Vorkenntnissen und deckt alle erdenklichen Bedürfnisse ab: ob Balkongarten in einem Weinbauklima oder Streuobstwiese in rauer, alpiner Lage.

Nimm dir das fundierte Nachschlagewerk zur Hand und pflanze deine eigenen Obstbäume zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Wir möchten dich nun Schritt für Schritt in dein zukünftiges Obstparadies entführen:

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Ein kleines Modell aus Halmen und Zweigen hilft bei der Planung, um sich die Verhältnisse der einzelnen Obstpflanzen besser vorstellen zu können. Foto und Modell: © Johannes Maurer

1. Plane deinen Obstgarten

Wenn du an einen Obstgarten denkst, kommt dir vielleicht als erstes eine große Wiesenfläche in den Sinn. Aber Obstbäume können auch in kleinen Vorgärten oder Hinterhöfen gedeihen. Das Handbuch Bio-Obst bietet auch bei wenig Platz die passenden Lösungen. Wusstest du zum Beispiel, dass ein Baum verschiedene Sorten tragen kann? Die Varianten für deine individuellen Gegebenheiten sind schier unendlich: Du kannst einen Obstbaum als Spalier ziehen, sodass die Äste an der Hauswand emporwachsen. Wenn du auf dem Balkon oder der Terrasse Topfkulturen anbauen willst, eignet sich der Säulenbaum besonders gut. Denn sie lassen sich sehr eng pflanzen, da sie keine Seitenverzweigungen haben und das Obst sehr eng am Stamm tragen. Für einen etwas größeren Selbstversorgergarten bietet sich der Hochstamm als Baumform an. Da die Äste erst in Kopfhöhe beginnen, kannst du den Raum unter der Krone zusätzlich nutzen. Hühner scharren gerne im Schatten von Bäumen und picken noch dazu potentielle Schädlinge auf. Die Fläche könnte ebenso gut als Waldgarten genutzt werden oder als Kinderspielplatz mit Sandkiste und Schaukel. Du könntest auch den Nachbarn in dein Obstgartenprojekt einbeziehen und ihm einen Freundschaftsdienst leisten. Wenn du einen Hochstamm an die Grundstückgrenze positionierst, könnte jeder Nachbar seinen Teil des Baumes abernten.

Von der Versorgung mit Obst bis zur Erholung erfüllt ein Obstgarten viele Funktionen. Foto: Arche Noah
Obstbäume zu pflanzen birgt zahlreiche Vorteile: Von der Selbstversorgung mit Obst bis zur Erholung erfüllt ein Obstgarten viele Funktionen. Foto: © Arche Noah

2. Pflanz dir deine Obstbäume wie es dir gefällt!

Für wenig frostempfindliche Arten wie Apfel, Birne, Zwetschke und das meiste Beerenobst ist Herbst der perfekte Pflanztermin. Nutze die Vegetationsruhe und lege einen Obstgarten ganz nach deinen Vorlieben an.

Angenommen du hast deinen Standort ermittelt und suchst einen Birnenbaum für einen tiefgründigen, nicht zu nassen Boden in gemäßigter Lage. Eine Sorte, die bei guten Boden- und Wasserverhältnissen reichlich Ertrag liefert, ist „Kieffers Sämling“. Die Herbstbirnensorte schenkt dir von Mitte November bis in den Dezember hinein gelb-orange, süß-säuerliche Vitaminbomben, die eine feine Zimtnote versprühen.

Vom Baum gepflückt direkt zum Verzehr geeignet; Erntereife Pastorenbirnen. Foto: © Andrea Heistinger

Da Birnen selbst unfruchtbar sind, solltest du mindestens zwei zueinander passende Sorten setzen, die gleichzeitig blühen und gute Bestäuber sind.

3. Selbstversorgung mit Äpfeln und Birnen rund ums Jahr

Die Reifezeiten der Apfel- und Birnensorten sowie Birnensorten fallen in den Sommer, Herbst und Winter. Daher lässt sich die Selbstversorgung mit frischen Äpfeln dank Apfelbäume unterschiedlicher Sorten und guter Lagermöglichkeiten leicht organisieren. Sommer- und Herbstsorten kannst du direkt vom Obstbaum weg essen, wobei die Herbstsorten länger lagerfähig sind. Wintersorten sind beim Pflücken noch zu hart und entfalten dann im Zuge der Lagerung ihr einzigartiges Aroma. Sehr gut lagerfähige Äpfel, auch Dauersorten genannt, halten sich bei kühl-feuchten Lagerbedingungen bis Mitte Juli. Die ersten Sommeräpfel schließen also nahtlos an die Wintersorten an; das ermöglicht eine ganzjährige Selbstversorgung.

Mit diesen 5 Tipps trägt dein Selbstversorgergarten besonders viele Früchte!

  1. Pflanze möglichst viele Beeren- und Baumobstarten!
  2. Du solltest von einer Obstart mehrere Sorten mit unterschiedlicher Reifezeit setzen!
  3. Konserviere die überschüssigen Früchte für die Winterzeit!
  4. Schaffe dir einen Platz für lagerfähiges Obst!
  5. In guten Obstjahren solltest du Vorräte einkochen oder trocknen, da im darauf folgenden Jahr oft ein geringer Ertrag zu erwarten ist.

Hier eintragen und mit unserer Einkochanleitung deine knallbunte Gartenausbeute haltbarmachen:

  • die allerbesten Einkochtipps
  • 9 Ruckzuck-Rezepte für Sirup, Konfitüren, Ketchup & Co.

Zuerst die Beeren, dann das Baumobst – los geht’s mit der Ernte!

In deinem neuen Selbstversorgergarten ist das Beerenobst bald erntereif. Das Baumobst braucht allerdings einige Jahre, bis der Ertrag kommt. Mithilfe von Weicher und Bleiber kann die Wartezeit überbrückt werden. Dabei pflanzt du die hochstämmigen Obstbäume im Abstand von 8-10 m (Bleiber). Zwischen den Hochstämmen setzt du Weicher, die rasch zu tragen beginnen, aber nicht so alt werden. Sobald die Hochstämme Früchte tragen, kannst du die Weicher nach und nach roden. Die Kombination aus niedrigen und hochstämmigen Obstbäumen führt zu erntereichem Erfolg. Die Äpfel von kleinwüchsigen Bäumen sind schon nach 1-2 Jahren reif. Wenn die Birnenbäume nach 7 Jahren die erste Ernte bringen, werden die Apfelbäume gerodet. Somit können sich die hochstämmigen Birnenbäume völlig entfalten.

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Aus eigens gepflanzten Obstbäumen zieht man nicht nur Nutzen, sondern schafft durch sie auch eine einzigartige Wohlfühlatmosphäre. Foto: © Johannes Maurer

 

Das Handbuch Bio-Obst ist nicht nur der richtige Begleiter für die Anlage eines Obstgartens; du findest darin Tipps und Tricks zur Veredelung, Düngung sowie Schädlings- und Krankheitsbekämpfung. Was uns besonders fasziniert: Anstatt immer zwischen den drei Standard-Apfelsorten im Supermarkt auszuwählen, kannst du deine eigene Obstsorte im Garten anpflanzen. Wähle aus hunderten unterschiedlichen alten, neuen Sorten oder Wildobst-Arten aus! Die umfassenden Artenporträts im Buch helfen dir dabei. Mit dem Anbau einer seltenen Obstsorte trägst du noch dazu zum Arterhalt wichtiger Kulturpflanzen bei! Dein Obstgarten lohnt sich also nicht nur für dich, sondern auch für die Nachwelt.

„Ein Standardwerk für Generationen! – Meine Kinder und Enkel werden ebenso wie ich vom Wissensschatz im Handbuch Bio-Obst profitieren. Ich habe gelernt, wie ich einen ertragreichen Selbstversorgergarten anlege. Und sie werden dann lernen, alte Obstbäume mit dem richtigen Schnitt zu verjüngen.“ Hobbygärtner Matthias

Sprossensalat und Sprossen im Regal
BEITRAGSAUTORIN: Katharina S. | KATEGORIE: Backen & Kochen | 10.03.2016

Frischer Salat aus Sprossen und 10 Gründe warum wir sie lieben

Knackige Salate ernten wir jetzt vom Fensterbrett! Wie das geht, zeigt uns Peter Burke in seinem Buch: „Der Salatgarten für zuhause“. Darin erklärt der passionierte Biogärtner, mit welcher Methode er für sich und seine Familie jeden Tag frische Sprossen aus dem eigenen Indoor-Garten erntet. Ein Topf, Anzuchterde und ein Esslöffel schmackhafte Samen reichen für den Start. Worauf also warten? Bald wachsen auch in eurer Küche oder im Wohnzimmer saftige Pflänzchen. Ein frischeres und besseres Superfood gibt es nicht!    
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Schneeglöckchen im Garten
BEITRAGSAUTORIN: Christina | KATEGORIE: Garten & Balkon | 01.03.2016

Vorfrühling im Blumengarten: In 4 Schritten bereit fürs Frühjahr

Die Tage werden länger, am Morgen begrüßt uns schon munteres Vogelgezwitscher und die ersten Frühlingsboten strecken ihre Köpfchen aus der Erde. Schneeglöckchen läuten den Frühling ein, Krokus, Hasel und Weide blühen. Nichts wie raus in die Natur und den Garten auf den Saisonstart vorbereiten!

Im Garten ist immer etwas los und nicht nur für die Planung der Beete und Fruchtfolgen ist jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen. Anfang März kann man im Freien schon richtig zur Tat schreiten.

Wer sich in den wärmeren Jahreszeiten mit einem duftenden, farbenfrohem Blütenmeer belohnen will, trifft in seinem Schnittblumen-Garten Anfang März die ersten Vorbereitungen zum Pflanzen und Säen. Einzelne Farbtupfer und widerstandsfähige Frühblüher hält die Natur auch zu dieser kargen Saison schon für uns bereit: Schneeglöckchen, Weide und Krokusse erblühen, der Frühlingsputz trägt Früchte und bringt bereits ab Anfang März reichlich Ernte ein.

Mit den ersten Schneeglöckchen beginnt der Vorfrühling. Foto: © Margrit De Colle

Für alle Blumenfreund*innen, die es schon in den Fingern juckt und die es kaum erwarten können, sich in ein neues Gartenjahr zu stürzen: Mit diesen 4 Schritten aus Margrit De Colles Buch “Bio-Schnittblumen aus dem eigenen Garten” hast du den Überblick und startest organisiert in eine gelungene neue Gartensaison!

Inhalt
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1. Ordnung schaffen in der Werkstatt, im Lager und im Garten
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2. Mulchschichten ausbringen und erneuern
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3. Blüten vortreiben
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4. Gräser, Samenstände und Frühlingsblumen sammeln

1. Ordnung schaffen in der Werkstatt, im Lager und im Garten

• Samen sortierst du am besten nach Aussaattermin und Kulturtechnik, zum Beispiel Direktsaat, oder Samen für den Anbau unter Glas.

• Putzen und Vorbereiten von Werkzeug und der Aussaatschalen steht am Programm.

• Du kannst bereits mit dem ersten Aussäen von einjährigen Kulturen im Glashaus oder auf der Fensterbank beginnen.

• In deinem Schnittblumen-Garten schneidest du als erstes die verdorrten Stiele der Stauden sowie trockene Gräser zurück. Wenn die Erde nicht mehr an deinen Stiefeln klebt, kannst du anfangen, die Beete der überwinterten Kulturen zu jäten.

Frühjahrsputz, Gräser werden jetzt zurückgeschnitten. Trockenes Gras ist eine vielseitige Zutat für die Werkstatt. Foto: © Margrit De Colle

2. Mulchschichten ausbringen und erneuern

Eine schützende Mulchdecke aus Laub, Stroh, Grasschnitt oder anderem organischem Material verbessert die Bodenbeschaffenheit, setzt ihm Nährstoffe zu, unterdrückt das Unkraut und schützt den Boden vor Austrocknung. Sobald sich die Erde etwas erwärmt hat, kannst du die ersten Schichten Mulch etwa fünf Zentimeter hoch aufbringen.

Mach aus deinem grauen Balkon ein Outdoor-Paradies zum Relaxen, Ernten und Snacken – Tipps und Inspiration holst du dir in unserer Anleitung:

  • ganz easy planen, anbauen, düngen und bewässern
  • Lieblingsbalkonpflanzen im Portrait: Kohlrabi, Gartenmelde, Artischocke & Andenbeere

3. Blüten vortreiben

Viele Zweige kannst du ab Jänner und Februar schneiden und zuhause gut verfrühen. Im warmen Wohnzimmer erstrahlen die Forsythien in einem satten Sonnengelb.

Frische Obstzweige, wie Kirsche, Quitte und Pflaume, blühen hell und verbreiten erste Frühlingsgefühle.

Unser Tipp: Palmkatzerl solltest du früh genug ernten, bevor die Frühlingssonne sie zum Blühen bringt!

4. Gräser, Samenstände und Frühlingsblumen sammeln

Getrocknete und lebendige Schönheit: Schneerosen sind die ersten Schnittblumen, die du ab Februar ernten kannst. Mit Anfang März beginnt die Zeit der ersten Zwiebelblumen: Schneeglöckchen und Narzissen entspringen dem Frühlingsboden. Die Frühblüher lassen sich hervorragend mit trockenen Gräsern oder Heu kombinieren.

Schneerosen sind die ersten Schnittblumen der Saison. Foto: © Margrit De Colle

Die frühe Ernte des Februars kann man auch wunderbar kreativ verarbeiten. Einfache und frische Frühlingskränze aus  Palmkatzerln und Moos bieten sich zum Beispiel an: Die Materialien werden zu Büscheln gefasst und mit feinem Draht rundum an einen Metallring gebunden.

Foto- © Margrit De Colle (1)

Mehr Inspiration, Pläne und Anleitungen, die deinen Biogarten in ein buntes, duftendes Blütenmeer verwandeln, gibt es in  „Bio-Schnittblumen aus dem eigenen Garten“ von Margrit de Colle! Hier findest du alle nützlichen Tipps zum Anbauen, Ernten und Dekorieren deiner Schnittblumen.  

Spinat im Beet
BEITRAGSAUTORIN: Christophe | KATEGORIE: Garten & Balkon | 19.02.2016

Spinat anbauen: grünes Powergemüse aus dem Frühbeet

Ende Februar und nichts los im Garten? Von wegen! Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, den Frühjahrsspinat zu säen!

Dazu eignen sich unter anderem robuste Sorten wie „Butterflay“ und „Matador“. Das vielseitige Blattgemüse ist als beliebtes und vitaminreiches Kochgemüse bekannt, eignet sich aber auch für Blattsalate und leistet im Garten als Gründüngungspflanze gute Dienste.
6-8 Wochen nach der Aussaat kann der grüne Allrounder geerntet werden und macht ab Februar auch auf dem Balkon eine gute Figur.

In diesem Sortenporträt aus dem “Handbuch Bio-Gemüse” erklärt die Gartenexpertin Andrea Heistinger alles, was ihr über euren Frühjahrsspinat wissen solltet. Von der Aussaat bis zur Ernte:

Spinat anbauen:

Spinat gedeiht auf tiefgründigen, humosen Böden besonders gut. Auf sandigen Böden bleiben die Erträge etwas zurück – doch in einem guten Spinatjahr ist man ohnehin kaum imstande, die ganze Pracht zu verspeisen. Spinat reagiert sehr empfindlich auf Bodenverdichtungen. Er gedeiht in der Vollsonne, aber auch im Halbschatten und ist eine einjährige Langtagspflanze. Er bildet eine üppige, sattgrüne Blattrosette aus glatten, krausen oder blasigen Blättern. Manche Sorten sind nicht winterhart und eignen sich daher nur für eine Frühjahrs-Aussaat.

Spinat wird direkt gesät und muss daher gut mit Erde bedeckt werden. Aussaat in Reihen (Reihenabstände 20–35 cm) oder breitwürfig, 2–3 cm tief einarbeiten, auf schweren Böden flacher. Feuchter Boden ist Voraussetzung, damit die Samen keimen können.

Frühjahrsspinat wird Ende Februar/Anfang März gesät. Diese Aussaaten können zur Verfrühung mit einem Vlies bedeckt werden. Spinat für die Sommerernte wird im April gesät. Je mehr eine Sorte zum Schossen neigt, umso früher ist sie im Frühjahr und umso später im Herbst anzusäen. Sorten, die zum Schossen neigen, haben nur ein kleines Erntefenster und gehen bereits einige Tage nach ihrer Erntereife in Blüte.

Die Spinatsorte „Matador“ kann das ganze Jahr über ausgesät werden und ist besonders kälteresistent. Foto: © Markus Zuber

Temperaturansprüche

Als Pflanze aus dem maritimen Klima verträgt Spinat leichte Fröste und kann überwintern. Starke Fröste können jedoch einen Totalausfall verursachen. Am besten überstehen die Pflanzen Fröste im 2–4 Blatt Stadium, dann können sie auch Frösten bis –12°C standhalten.

Düngung

Spinat ist ein Mittelzehrer, die Beete mit einer mittleren Kompostgabe versorgen. Keinesfalls zu stark düngen, da die Blätter dann höhere Nitrat und höhere Oxalsäuregehalte haben. Beete, auf denen zuvor Hülsenfrüchte gewachsen sind, nicht mehr extra düngen; die Düngung entfällt auch, wenn die Vorkultur stark gedüngt wurde (was z.B. meist bei Kohlgemüsen der Fall ist). Zu Wachstumsstockungen kann es im Frühjahr auf kalten, schweren Böden kommen, die sich nur langsam erwärmen. Dann kann eine Brennnesseljauche und Vliesauflage das Wachstum beschleunigen.

Wasserbedarf

Spinat reagiert sehr empfindlich auf Trockenheit und geht dann rasch in Blüte. Ist der Boden vor der Aussaat sehr trocken, am besten vor der Aussaat mit feinem Strahl anfeuchten. Spinat braucht eine gleichmäßige Bodenfeuchte auch in tieferen Bodenschichten (bis ca. 40 cm).

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Pflege

Spinat ist eine unkomplizierte Kulturpflanze, so frühzeitig wie möglich Unkraut hacken, ebenso nach den Boden verdichtenden Regengüssen den Boden lockern. Dies fördert die Entwicklung und auch die Wasserversorgung.

Ernte und Lagerung

Erste Blätter können bereits 6–8 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Später werden die ganzen Pflanzen abgeschnitten. Zu spät geerntete Blätter schmecken herb und bitter. Im Frühling und Sommer ist das Erntefenster kleiner: Allerspätestens, wenn die ersten Pflanzen schossen, muss geerntet werden. Die Wurzeln sollen bei der Ernte im Boden verbleiben, sie fördern durch die Abgabe von Saponinen das Wachstum benachbarter Pflanzen oder der Folgekulturen. Winterspinat hat ein längeres Erntefenster. Spinat ist eingeschlagen in ein feuchtes Tuch oder einen Lochbeutel im Kühlschrank 2–3 Tage haltbar. Er eignet sich auch gut zum Einfrieren. Am besten wird Spinat aber frisch verzehrt.

Das komplette Praxiswissen für Bio-GärtnerInnen findet ihr im „Handbuch Bio-Gemüse“ von Andrea Heistinger und Arche Noah.

Solltet ihr keinen Garten haben und trotzdem in den Genuss von selbst angebautem Obst und Gemüse kommen wollen – kein Problem! Im “Handbuch Bio-Balkongarten” findet ihr heraus, wie sogar kleinste Flächen, auf Terrasse oder Balkon, ertragreich genutzt werden können.

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