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Schlagwort: Wildpflanzen

Wildpflanzen sammeln: so geht's
BEITRAGSAUTORIN: Sandra | KATEGORIE: Natürlich & nachhaltig leben | 21.04.2016 | aktualisiert: 23.10.2020

Wildpflanzen sammeln: 10 Tipps fürs Pflücken in der Natur

Von wem beziehst du dein Grünzeug? Na, na, jetzt nichts Falsches denken – wir reden natürlich von Wildpflanzen wie Brennnesseln, Giersch und Co.! Bis jetzt bist du gut ohne ausgekommen? Glauben wir dir, aber wir versprechen dir auch: Mit Wildkräutern ist alles besser. Die wilden Pflänzchen gibt’s zuhauf in Wäldern und Wiesen. Und ihre Pflanzenpower kann so richtig süchtig machen … Geh’ also mit uns gemeinsam die ersten Schritte und beginne damit, Wildpflanzen zu sammeln. Hier geben wir dir 10 Tipps, was du beachten solltest, und zeigen dir in unserem Sammelkalender, zu welchem Zeitpunkt du unsere Kräuterstars pflücken kannst.

Inhalt
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Wildpflanzen sammeln: unsere 10 löwenzahnstarken Kniffe
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Wildpflanzen-Kalender: 7 wilde Pflanzen stillen deine Sammellust
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Nix wie raus – und Wildpflanzen sammeln!

Wildpflanzen sammeln: unsere 10 löwenzahnstarken Kniffe

Spürst du ein Kribbeln in den Füßen und das Körbchen hast du sowieso schon in der Hand? Verständlich! Bevor du losstürmst und dich in den nächsten Wald begibst, raten wir dir: Schau dir die folgenden 10 Punkte an:

1.     Was ich nicht kenne, ernte ich nicht!

Gleich vorweg: Sammle nur Wildpflanzen, die du ganz klar bestimmen kannst. Du bist ein Sammel-Küken? Dann mach dich auf die Suche nach Brennnessel, Löwenzahn, Gänseblümchen oder Vogelmiere. Diese Wildpflanzen lassen sich von ihrer Erscheinung gut von anderen unterscheiden.

Geh’ es langsam an und beobachte eine möglichst artenreiche Wiese über ein Jahr hinweg. Eine Pflanze kann man meist erst nach der Blüte sicher identifizieren. Auch wenn du die Pflanze vor der Blüte sammeln willst, lohnt es sich, sie in jedem Stadium erkennen zu können. Denk daran: Pflanzenwissen sammelst du über einen längeren Zeitraum.

Brennnessel sammeln
Willst du Brennnesseln sammeln? Dann pack am besten Handschuhe ein! Sonst kann das Pflücken schmerzhaft werden … Foto: © Thomas Apolt

Unser Tipp: Auch von vielen Bäumen kannst du die Blätter vernaschen: Ahorn, Buche, Birke und Linde werden dich mit ihren Aromen umhauen.

2.     Zum Verwechseln ähnlich? Finger davon lassen!

In Wald und Wiesen tummeln sich nicht selten giftige Doppelgänger, von denen du auf jeden Fall die Finger lassen solltest. Der Giersch und der Gefleckte Schierling sehen sich zum Beispiel wahnsinnig ähnlich. Lies hier nach, wie du sie unterscheiden kannst.

Wenn du Wildpflanzen sammeln willst, solltest du also unbedingt auf Details achten. Halte nach charakteristischen Pflanzenmerkmalen Ausschau, dazu zählen:

  • Farbe und Form von Blüten und Blättern
  • Aussehen der Stängel
  • Geruch
  • Blütezeit
  • Standort

Es gilt: Nicht pflücken, wenn du dir nicht sicher bist. Auf keinen Fall die Wildpflanze kosten, um sie zu bestimmen.

Einfach hier eintragen und deine kühnsten Kräuterträume wahrmachen. Mit unserem Kräuter-Guide pflanzt du dir dein duftendes Wonderland:

  • Inspiration für deine Kräuterwelt (drinnen & draußen)
  • 4 detaillierte Portraits: Basilikum, Majoran, Agastache und Spitzwegerich

3.     Wo versteckst du dich, wildes Pflänzchen?

Jede Wildpflanze hat so ihren Lieblingsplatz, an dem sie sich prächtig entfaltet: An trockenen Standorten lieben es z. B. Beifuß oder Quendel, feucht mögen es Mädesüß und Frauenmantel. Wenig feucht, aber auch nicht ganz trocken bevorzugen es z. B. das Ackerstiefmütterchen, Vogelmiere, Beinwell oder Brennnessel.

So testest du den Boden:

  • Nimm ein bisschen von der Erde und verreibe sie.
  • Ein trockener, sandiger Boden rieselt durch die Finger und hinterlässt Staub auf den Händen.
  • Feuchte Erde mit hohem Lehmanteil lässt sich kneten.
  • Ein frischer, humoser Boden fühlt sich weich und leicht feucht an.

Unser Tipp: Unbedingt aufschreiben, wo du welche Wildpflanze gefunden hast. Für diese Gedächtnisstütze wirst du im nächsten Jahr dankbar sein.

4.     Hier lieber keine Wildpflanzen sammeln

Sammle nur an „sauberen“ Orten. Vermeide es also, Wildpflanzen neben stark befahrenen Straßen oder auf Flächen mit hohem Pestizideinsatz zu ernten. Auch Stellen, die regelmäßig von vielen Tieren besucht werden, sind keine guten Plätze zum Wildpflanzen-Sammeln. Hundewiesen, Parks oder Weiden sind sozusagen Anti-Sammel-Zonen.

Bedauerlicherweise führt keine Straßenbahn direkt zum Sammelplatz und selbst vom noch so abgelegenen Parkplatz solltest du erst ein paar Minuten ins Grüne gehen, bevor du nach den gewünschten Pflanzen Ausschau hältst.

5.     Wann sehe ich dich wieder, Mädesüß?

Hier machen es uns die Pflanzen schwer: Auch für einen genau definierten Ort lässt sich nicht exakt sagen, wann welche Pflanze zu finden ist. Je nach Witterung kann sich die ideale Sammelzeit also um Wochen vom Vorjahr unterscheiden. Einen Kalender mit ungefährem Sammelzeitraum findest du weiter unten.

Sammle Blüten nur an trockenen Tagen, weil sonst ihr zartes Aroma verlorengeht. Bei Blättern ist das nicht so heikel. Denke aber daran, feuchte Pflanzen schnell zu verarbeiten, zum Beispiel zu Salben, die deine Haut strahlen lassen.

6.     Kräuterkurs, ich komme!

Ist diese Wildpflanze essbar oder lass ich sie lieber stehen? Diese und unzählige andere Fragen beantworten dir Kräuterkennerinnen wie Gerda Holzmann oder Liesa Rechenburg auf ihren Wanderungen! So eignest du dir nicht nur erprobtes Pflanzenwissen an, sondern lernst auch noch andere Kräuterfans kennen. Und wenn der Korb voll ist: Was tun mit dem Grünzeug? Die Kräuterexpertinnen haben haufenweise Ideen für dich!

Mädesüß
Das Mädesüß erkennst du am rötlichen Stängel und die Blüten blühen grüppchenweise von Juni bis August. Foto: © Gerda Holzmann

7.     Kräutersammel-Etikette

Wenn du Wildpflanzen sammeln willst, solltest du diese drei Punkte beachten:

  • Rupfe nie die Pflanze mit Wurzel aus (außer du brauchst genau diesen Pflanzenteil). So kann die Pflanze weiterwachsen oder weiterhin Nahrung für andere Lebewesen sein.
  • Ernte nie den Fundort zur Gänze ab: Nimm nur jene Pflanzenteile und Mengen, die du wirklich brauchst.
  • Entferne Schmutz möglichst schon vor Ort. Je ordentlicher und sauberer du sammelst, umso leichter hast du es später in der Küche.

8.     Risiko Fuchsbandwurm?

Der Fuchsbandwurm ist zwar nicht zu unterschätzen, aber in Mitteleuropa ist die Gefahr, an dem Erreger zu erkranken, relativ gering. In Deutschland gibt es jährlich zwischen 20–30 Infektionen. Falls du aber in einer Region Wildpflanzen sammeln willst, in der der Fuchsbandwurm verbreitet ist, kannst du den Erreger so unschädlich machen:

Die Eier des Fuchsbandwurmes sterben ab einer Temperatur von über 60 °C. Die gesammelten Kräuter einfach für wenige Minuten kochen, braten oder backen und danach wie geplant weiterverarbeiten.

9.     Organisiere Sammelpartys!

Schließe dich mit deinen Freundinnen und Nachbarn zusammen und startet eine Sammelwanderung. Gemeinsam macht das nicht nur einen Haufen Spaß, ihr werdet sicher auch doppelt oder dreifach so viele Wildpflanzen sammeln. Mehr Augen sehen schließlich noch mehr kleine Kräutlein, die aus den Gebüschen hervorblitzen. Und deine Freundinnen haben sicher andere Lieblingspflanzen als du, von denen sie dir gerne erzählen. Da steht einem bunten und vor allem prall gefüllten Körbchen nichts mehr im Weg!

10.     Geh’ sorgsam mit der Natur um!

Respektiere die Natur und ihre Schätze. Sammle keine Pflanzen, die unter Naturschutz stehen. Welche Pflanzen geschützt sind, ist von Land zu Land bzw. sogar von Bundesland zu Bundesland verschieden, da sich Fauna und Flora ja auch überall unterscheiden. Die Liste der geschützten Pflanzen erhältst du bei der jeweiligen Landesumweltanwaltschaft, den Naturschutzbünden oder der Bergwacht. Erkundige dich am besten vor jeder Pflanzensaison, also im Frühjahr, ob sich die Gesetze verändert haben.

Gemeinsam unterwegs in der Natur
Macht euch gemeinsam auf den Weg und sammelt, bis das Körbchen voll ist! Foto: © Alice Hönigschmid

Wildpflanzen-Kalender: 7 wilde Pflanzen stillen deine Sammellust

Es ist schwierig, genau zu sagen, wann du auf welche Wildpflanze triffst. Je nach Witterung, Vegetation, Höhenlage oder Standort kann das ideale Reifestadium der Wildpflanzen nämlich unterschiedlich sein.

In diesem Kalender siehst du aber den ungefähren Zeitraum, wann du welche Wildpflanzen sammeln kannst:

Pflanze Pflanzenteil Sammelzeit
Brennnessel Triebe & Blätter März–April
Wurzeln ganzjährig
Gänseblümchen Blühendes Kraut März–August
Löwenzahn Blätter März–April
Blütenknospen März–April
Blüten April–Juni
Wurzel März / August–Oktober
Mädesüß Blühendes Kraut Juni–August
Blüten Juni–August
Wurzeln März / Oktober
Schafgarbe Junge Blätter März–Juni
Blühendes Kraut Juni–August
Spitzwegerich Blütenknospen April–Mai
Blätter April–August
Wurzeln August–Oktober
Vogelmiere Blühendes Kraut Jänner–Dezember

Dieser Kalender zum Wildpflanzen-Sammeln ist aber nur eine Orientierung.

Unser Tipp: Wandere immer wieder durch Wald und Wiesen, erkunde verschiedene Stellen und halte Ausschau nach deinen grünen Lieblingen!

Nix wie raus – und Wildpflanzen sammeln!

Brennnessel, Giersch und andere Wildpflanzen sammeln? Geht mit unseren Tipps im Gepäck ganz einfach! Schnapp dir das Körbchen und es kann gleich losgehen! Rezepte, wie du dann aus deinen frisch gepflückten Pflanzen fantastische Gerichte kochst, findest du in „So schmecken Wildpflanzen“. Und noch mehr geballtes Kräuterwissen gibt’s in „Zwölf ungezähmte Pflanzen fürs Leben“ und „Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten“.

Sanddorn
BEITRAGSAUTORIN: Christophe | KATEGORIE: Natürlich & nachhaltig leben | 14.09.2015

Auf zur Sanddorn-Ernte! Herbstzeit ist Wildpflanzenzeit.

Voller Genuss direkt aus der Natur – Kaum jemand beachtet sie, dabei sind sie allgegenwärtig und oft sogar direkt vor unserer Haustür zu finden: essbare Wildpflanzen! Das größte Kapital ist nicht nur ihr Gesundheitsnutzen (der wird frei Haus mitgeliefert), sondern ihr unvergleichlicher Geschmack. Bei der Verarbeitung der gesammelten Kräuter und Blüten, Früchte, Wurzeln und Pilze gilt daher alle Aufmerksamkeit der Bewahrung dieses Geschmackes.

Inhalt
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Diese Wildpflanzen werden im Herbst geerntet
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Superfood Sanddorn
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Ernte
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Gewürzbirne mit Sanddorn
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Sanddorncoulis

Diese Wildpflanzen werden im Herbst geerntet:

  • Haferwurzel
  • Hagebutte
  • Klettenwurzel
  • Krause Glucke
  • Rotkappe
  • Sanddorn
  • Schlehe
  • Semmelstoppelpilz
  • Stachys
  • Vogelbeere

Superfood Sanddorn

Resistent gegen Trockenheit wie keine andere Obstart, knallorange Vitamin-C-Bombe, reich an Spurenelementen – das sind die Schlagworte, die Sanddorn in aller Kürze am besten charakterisieren!

Ernte:

Sanddorn reift je nach Sorte, Standort und Jahr zwischen Ende August und Mitte Oktober. Die Beeren sollen geerntet werden, sobald sie reif sind.
Der sehr ausdauernde Sanddornstrauch wächst auf bis zu 5.000 m Seehöhe. Er gedeiht am besten auf Sand- und Kiesböden, wächst an Ufern, in Auen und heute auch an Straßenrändern, wo er häufig ausgepflanzt wird. Sanddorn tritt in Massen auf. Der Erntezeitpunkt ist wichtig, weil Sanddorn am Stock zu gären beginnt. Kurz davor sollte er geerntet werden. Am besten die Beeren angreifen, sie sollen dabei nicht sofort aufplatzen. Die leuchtend orangen Sanddornfrüchte sind wegen der vielen Dornen schwer zu ernten. Am einfachsten geht es so: Kleinere Sanddornzweige vorsichtig abschneiden. In einen großen Plastiksack gehüllt über Nacht in den Tiefkühler legen. Am nächsten Tag die Beeren über einem ausgebreiteten Tuch oder aufgeschnittenen Sack abklopfen, dabei fallen Beeren und Dornen ab. Die Beeren müssen jetzt nur mehr aussortiert werden. Sanddornfrüchte sind sehr saftig und haben einen intensiven, säuerlichen Eigengeschmack. Sanddorn wird immer gegart.

Am besten gleich frisch verarbeiten! Hier unser Rezepttipp:

Gewürzbirne mit Sanddorn

Zutaten

  • 4 Williamsbirnen oder Gute Luise
  • 2 EL Kristallzucker, mit 1 Prise Zimt vermischt
  • 2 Sternanis
  • 2 frische Lorbeerblätter, gebrochen
  • 1 Vanilleschote, der Länge nach halbiert und das Mark ausgekratzt
  • 2 EL Butter
  • 3 EL Blütenhonig
  • 2 cl Birnenbrand
  • Schokoladenminze zum Garnieren
  • 4 EL Sanddorncoulis
Foto © Thomas Apolt

Hier eintragen und mit unserer Einkochanleitung deine knallbunte Gartenausbeute haltbarmachen:

  • die allerbesten Einkochtipps
  • 9 Ruckzuck-Rezepte für Sirup, Konfitüren, Ketchup & Co.

Sanddorncoulis

(Püree aus Sanddorn)
Zutaten für ca. 4 Gläser à 250 ml

  • 1 kg Sanddornbeeren
  • 300 g Gelierzucker (1:1)
  • Saft von 3 Orangen
  • evtl. Saft von 1 Zitrone

Zubereitung Sanddorncoulis

  • Früchte mit den anderen Zutaten vermischen und langsam ca. 10 Minuten köcheln lassen.
  • Heiß in heiß ausgespülte Gläser füllen und sofort verschließen. Bei Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Lagerung & Haltbarkeit: Das Coulis kann sofort verwendet werden. An einem kühlen, dunklen Ort (Speisekammer oder Keller reicht) ist es mindestens 1 Jahr haltbar.

Tipp: Sanddorncoulis eignet sich für Desserts mit Äpfeln, Birnen, Quitten, für Eis und Sorbet. Es passt wunderbar zu Grießschmarren, Liwanzen, zu Wildgeflügel und zu diversen Vorspeisen.

Zubereitung Gewürzbirne

  • Birnen schälen und mit einem Kugelausstecher von unten das Kerngehäuse entfernen. Die Birnen in eine feuerfeste Form setzen. Mit Zucker, Gewürzen, Vanillemark und -schote, Butter, Honig und Birnenbrand beträufeln.
  • Im vorgeheizten Backrohr bei 190 °C ca. 8–10 Minuten schmoren (je nach Größe der Birnen).
  • Sanddorncoulis auf Tellern verteilen, Birnen daraufsetzen und mit den mitgeschmorten Gewürzen und Schokoladenminze garnieren.

Wollt ihr noch mehr über die Vielfalt heimischer Wildpflanzen erfahren?  In unseren Gärten, Wiesen und Wäldern wachsen wahre Aroma-Wunder, die nur darauf warten, für ihren Einsatz in der Küche entdeckt zu werden! Mit dem Buch “So schmecken Wildpflanzen. 144 Rezepte vom Meister der Aromen” von Meinrad Neunkirchner und Katharina Seiser seid ihr bestens mit allen nützlichen Infos und köstlichen Rezeptideen ausgestattet.

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