

Die bunte Welt der Kürbisse – Vielfalt, Tipps und mehr
Wenn sich die Blätter bunt färben und die Tage kürzer werden, beginnt die schönste Zeit für alle Kürbisfreund*innen: der Herbst. Kaum ein anderes Gemüse ist so vielseitig einsetzbar: Von wärmenden Suppen über aromatische Ofengerichte bis hin zu süßen Köstlichkeiten bietet der Kürbis unzählige Möglichkeiten.
Pünktlich zur neuen Saison erscheint Maria Wurzers Buch „Kürbis – 130 geniale Rezeptideen“. Ein inspirierender Begleiter für alle, die Lust auf kreative, gesunde und unkomplizierte Küche haben.
In diesem Magazinbeitrag stellen wir dir die faszinierende und bunte Welt der Kürbisse von und geben dir praktische Tipps für deine Herbstküche.
Der Kürbis als echter Superheld
Der Kürbis ist weit mehr als nur ein saisonales Dekogemüse: Er ist ein kulinarisches Multitalent mit bemerkenswerten gesundheitlichen Vorteilen.
Reich an Nährstoffen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen
Mit einem Wassergehalt von über 90 % ist der Kürbis ein besonders kalorienarmes Lebensmittel, das trotzdem wertvolle Vitamine und Mineralstoffe liefert. Dazu zählen Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A), Vitamin C, Vitamin E sowie Kalium, Magnesium und Ballaststoffe – ein echtes Powerpaket, das Haut, Augen, Immunsystem und Herz unterstützt.
Anti-Entzündlich, antimikrobiell, antioxidativ
Studien weisen darauf hin, dass Kürbis und seine Samen entzündungshemmende, antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften besitzen, die über den üblichen Nährwert hinausgehen.
Unvergleichliche Vielfalt & einfache Integration in die Ernährung
Mit über 850 Kürbissorten weltweit deckt der Kürbis eine beeindruckende Vielfalt ab: Formen, Farben, Aromen und Texturen, die von süß-cremig bis kräftig-nussig reichen.
Ob roh, gebacken, als Suppe, im süßen Dessert oder im Smoothie – Kürbis lässt sich mühelos in süße und herzhafte Gerichte integrieren.
Beliebte Kürbissorten im Überblick
Kürbis ist nicht gleich Kürbis – die Vielfalt reicht von kleinen Zierkürbissen über aromatische Klassiker wie Hokkaido bis hin zu exotischen Sorten aus Japan. Jede Sorte überzeugt mit eigenen Farben, Formen, Geschmäckern und besonderen Eigenschaften. Manche sind besonders unkompliziert in der Küche, andere eignen sich durch ihr festes Fruchtfleisch perfekt zum Backen oder Lagern. Wer die Unterschiede kennt, kann das Beste aus der Kürbissaison herausholen und für jede Gelegenheit den passenden Begleiter auswählen.
Hokkaido – der unkomplizierte Klassiker
Der Hokkaido-Kürbis ist wohl der bekannteste Speisekürbis und hat in den letzten Jahren einen regelrechten Siegeszug durch unsere Küchen angetreten. Ursprünglich stammt er von der japanischen Insel Hokkaidō, wo er schon seit Jahrhunderten kultiviert wird. Mit seiner leuchtend orangefarbenen Schale, die beim Kochen weich wird und mitgegessen werden kann, ist er besonders praktisch – lästiges Schälen entfällt. Das Fruchtfleisch ist fest, leuchtend orange und schmeckt angenehm nussig mit einer leichten Maroninote. Ernährungsphysiologisch punktet der Hokkaido mit einem hohen Gehalt an Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird und wichtig für Augen, Haut und Immunsystem ist. Außerdem enthält er Ballaststoffe, die die Verdauung fördern, und Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium. In der Küche ist er ein echtes Allroundtalent: Ob cremige Kürbissuppe, würziges Curry, knusprige Ofenstücke oder als Füllung für Pasta – der Hokkaido passt fast überall. Sogar süße Kuchen und Desserts gelingen mit ihm. Ein weiterer Vorteil: Er ist klein bis mittelgroß (0,6–2,5 kg), dadurch gut portionierbar und mehrere Wochen lagerfähig, wenn er kühl und trocken gelagert wird.
Butternut – der zart-süße Alleskönner
Der Butternut-Kürbis ist leicht an seiner charakteristischen Birnenform und der beigefarbenen Schale zu erkennen. Ursprünglich stammt er aus Amerika, wird heute aber auch in vielen europäischen Gärten angebaut. Sein hellorangefarbenes Fruchtfleisch ist besonders zart, cremig und leicht süßlich, was ihn zu einem der beliebtesten Kürbisse für feine Gerichte macht. Dank seines hohen Gehalts an Beta-Carotin, Vitamin C und Kalium ist er nicht nur schmackhaft, sondern auch gesundheitsfördernd: Er unterstützt das Immunsystem, ist gut für Haut und Augen und liefert wichtige Nährstoffe für Herz und Muskeln. Ein Vorteil des Butternut-Kürbisses ist sein hoher Fruchtfleischanteil – da die Kerne sich nur im unteren Teil befinden, bleibt besonders viel essbares Fruchtfleisch übrig. In der Küche eignet er sich für cremige Suppen, aromatische Currys, feine Risotti oder süße Kuchen. Auch als gefüllte Ofenvariante mit Quinoa oder Gemüse ist er ein Genuss. Voll ausgereift kann er kühl und dunkel gelagert mehrere Monate haltbar bleiben, was ihn zu einem idealen Vorratskürbis macht.
Muskatkürbis – das duftende Schwergewicht
Der Muskatkürbis, auch Muscade de Provence genannt, ist ein beeindruckender Riese: Mit einem Gewicht von bis zu 25 Kilogramm ist er einer der größten Kürbisse überhaupt. Seine Schale ist dunkelgrün bis bräunlich-orange, tief gerippt und dekorativ – ideal auch als herbstlicher Blickfang. Das leuchtend orange Fruchtfleisch verströmt ein intensives, süßes Aroma mit einer feinen Muskatnote, die ihm seinen Namen gab. Ernährungsphysiologisch ist der Muskatkürbis ein echtes Kraftpaket: Er enthält viel Beta-Carotin, Vitamin C sowie Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium. Sein hoher Ballaststoffgehalt fördert eine gesunde Verdauung, und seine antioxidativen Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend. In der Küche eignet er sich besonders für herzhafte Eintöpfe, kräftige Suppen, Pürees und Ofengerichte. Auch für Süßspeisen – etwa Kürbiskuchen oder Konfitüren – wird er gerne verwendet. Wegen seiner Größe lohnt es sich, ihn in Stücke zu schneiden und portionsweise einzufrieren. Richtig gelagert, kann er mehrere Monate haltbar bleiben, sodass man lange von seinem besonderen Aroma profitiert.
Spaghettikürbis – Pasta aus dem Ofen
Der Spaghettikürbis ist ein echter Überraschungskünstler. Von außen unscheinbar mit seiner glatten, gelben Schale, offenbart er beim Garen eine ganz besondere Eigenschaft: Das Fruchtfleisch zerfällt in feine, spaghettiartige Fäden. Diese lassen sich mit einer Gabel leicht herauslösen und wie Nudeln servieren – ideal für alle, die eine leichtere, kohlenhydratarme Alternative suchen. Geschmacklich ist der Spaghettikürbis mild und neutral, was ihn vielseitig kombinierbar macht. Mit Pesto, Tomatensauce oder frischen Kräutern wird er zu einer gesunden, kalorienarmen Mahlzeit. Auch als Auflauf oder Salat lässt er sich wunderbar einsetzen. Ernährungsphysiologisch bietet er viel Wasser, wenig Kalorien und eine gute Portion Ballaststoffe. Diese Kombination macht ihn perfekt für eine leichte Küche. Besonders angenehm: Spaghettikürbisse lassen sich mehrere Monate lagern, solange sie kühl und trocken aufbewahrt werden. Ursprünglich stammt er aus Amerika, erfreut sich aber auch in Europa wachsender Beliebtheit – vor allem bei Fans der gesunden Küche.
Roter Zentner – der Traditionskürbis
Der Rote Zentner ist ein Klassiker im deutschsprachigen Raum und zählt zu den größten und ältesten kultivierten Speisekürbissen. Mit seiner runden Form, der glatten, leuchtend roten Schale und einem Gewicht von oft über zehn Kilogramm ist er ein echter Hingucker. Sein helloranges Fruchtfleisch schmeckt mild bis leicht süßlich, hat eine saftige Konsistenz und eignet sich besonders für großvolumige Gerichte. In früheren Zeiten galt der Rote Zentner als typisches „Arme-Leute-Gemüse“, da er zuverlässig hohe Erträge lieferte und sich gut lagern ließ. Heute wird er gerne für Suppen, Eintöpfe, Chutneys und Kompott verwendet. Auch für die Herstellung von Kürbis-Marmelade oder als Basis für Kürbismus ist er ideal. Ernährungsphysiologisch punktet er mit einem hohen Wassergehalt, vielen Ballaststoffen sowie Kalium und Beta-Carotin. Da er sehr groß wird, empfiehlt es sich, die Früchte nach dem Anschneiden zu verarbeiten oder portionsweise einzufrieren. Für Kürbisfans mit viel Platz im Garten ist der Rote Zentner eine lohnende Sorte.
Kabocha – Japans grünes Gold
Der Kabocha, oft als „japanischer Kürbis“ bezeichnet, ist in seiner Heimat seit Jahrhunderten ein geschätztes Grundnahrungsmittel. Von außen dunkelgrün mit helleren Flecken, überrascht er im Inneren mit kräftig orangefarbenem, festem Fruchtfleisch. Sein Geschmack ist intensiv nussig und leicht süß, oft mit einer Note, die an Esskastanien erinnert. Ernährungsphysiologisch ist der Kabocha reich an Beta-Carotin, Vitamin C und Kalium. Er liefert zudem viel Stärke und Ballaststoffe, die für langanhaltende Sättigung sorgen. In der Küche ist er vielseitig einsetzbar: In Japan wird er gerne in Tempura-Teig ausgebacken, in Suppen oder Currys verarbeitet oder als Beilage gedämpft. Auch als cremiges Püree passt er wunderbar zu asiatischen und europäischen Gerichten. Aufgrund seiner dicken Schale ist der Kabocha sehr gut lagerfähig, was ihn ideal für den Vorrat macht. Wer neue Kürbissorten ausprobieren möchte, sollte diesen geschmackvollen Exoten unbedingt in die Herbstküche einladen.
Blue Kuri – der aromatische Exot
Der Blue Kuri ist ein optisches Highlight: Mit seiner blaugrauen Schale und dem intensiven, orangefarbenen Fruchtfleisch hebt er sich deutlich von den klassischen Kürbissorten ab. Geschmacklich überzeugt er mit einer leicht süßlichen, aromatischen Note, die besonders gut in cremigen Suppen, Gratins oder Ofengerichten zur Geltung kommt. Die Sorte stammt ursprünglich aus Japan und ist eng mit dem Hokkaido verwandt. Durch seine mittlere Größe lässt er sich gut handhaben und hat ein festes, aromatisches Fruchtfleisch mit hohem Nährstoffgehalt. Reich an Beta-Carotin, Vitamin C und Antioxidantien, ist er nicht nur ein Genuss, sondern auch ein Plus für die Gesundheit. Besonders dekorativ wirkt er als Tischschmuck im Herbst, bevor er in der Küche verarbeitet wird. Bei kühler Lagerung bleibt er mehrere Monate frisch. Ein Geheimtipp für alle, die Abwechslung in ihre Kürbisküche bringen wollen.
Black Futsu – der würzige Allrounder
Der Black Futsu ist ein traditioneller japanischer Kürbis, der in Europa noch eher selten zu finden ist. Seine dunkelgrüne bis fast schwarze, runzlige Schale macht ihn zu einem echten Blickfang. Im Inneren verbirgt sich ein orangefarbenes Fruchtfleisch mit einem intensiven, leicht fruchtigen Aroma. Besonders geschätzt wird der Black Futsu für seine Vielseitigkeit: Er eignet sich sowohl für herzhafte Eintöpfe und Currys als auch für Ofengerichte und Schmorgerichte. Auch im Ofen gebacken entwickelt er ein wunderbar süßlich-würziges Aroma. Ernährungsphysiologisch liefert er viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe und gilt als sehr gesund. Da seine Schale mitgegessen werden kann, ist er in der Küche unkompliziert. Ein weiterer Vorteil: Er ist sehr gut lagerfähig und kann über mehrere Monate hinweg aufbewahrt werden. Wer Lust auf neue Geschmackserlebnisse hat, sollte diesen besonderen Kürbis unbedingt ausprobieren.
Pink Jumbo Banana – der rosa Riese
Der Pink Jumbo Banana ist eine echte Rarität unter den Kürbissen und sorgt schon durch seine auffällige Erscheinung für Staunen. Mit seiner rosafarbenen Schale und einer Größe von bis zu zwölf Kilogramm ist er nicht nur kulinarisch, sondern auch optisch ein Highlight. Sein Fruchtfleisch ist fest, orangefarben und besitzt ein angenehm süßliches Aroma, das an Süßkartoffeln erinnert. Damit eignet er sich besonders gut für kreative Rezepte – von gefüllten Ofenkürbissen über Aufläufe bis hin zu süßen Backideen. Aufgrund seines hohen Fruchtfleischanteils ist er sehr ergiebig, und da er sich gut lagern lässt, reicht ein einzelner Kürbis oft für mehrere Mahlzeiten. Nährstoffreich ist er obendrein: Neben Beta-Carotin enthält er Vitamin C, Magnesium und Eisen. Wer etwas Neues ausprobieren möchte und Platz für große Früchte hat, sollte den Pink Jumbo Banana unbedingt in die Kürbisküche einladen – ein Geheimtipp für alle, die das Besondere suchen.
Praktische Tipps für die Kürbisküche
Kürbis macht Freude – wenn man weiß, wie man ihn richtig behandelt. Viele Sorten lassen sich mit Schale verwenden, was das Schälen erspart und zusätzlich wertvolle Nährstoffe liefert. Wer große Kürbisse wie den Muskatkürbis oder den Roten Zentner verarbeitet, sollte sie in Stücke schneiden und portionsweise einfrieren. So hat man den ganzen Winter über aromatisches Fruchtfleisch zur Hand. Auch die Kerne solltest du nicht wegwerfen: Geröstet sind sie ein knuspriger Snack, aus ihnen wird außerdem das beliebte Kürbiskernöl gewonnen – reich an ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E.
Einkauf & Lagerung
-
Frische erkennen: Die Schale sollte hart und unbeschädigt sein, der Stiel trocken und holzig.
-
Lagerung: Ganze, ausgereifte Speisekürbisse halten sich mehrere Monate an einem kühlen, trockenen Ort. Angeschnittene Stücke gehören in den Kühlschrank, am besten in Frischhaltefolie gewickelt.
-
Vorrat anlegen: Gekochtes Kürbispüree lässt sich einfrieren und später für Suppen, Gnocchi oder Kuchen verwenden.
Lust auf mehr Kürbis?
In Maria Wurzers neuem Buch warten 130 kreative Gerichte darauf, entdeckt zu werden – von schnellen Alltagsrezepten bis hin zu festlichen Highlights. Ob du Kürbis zum Frühstück, in der Hauptspeise oder als Dessert genießen möchtest: Mit diesem Buch bist du bestens gerüstet für eine genussvolle Saison.
Mit seiner Vielfalt, seinem Geschmack und seinen gesundheitlichen Vorzügen ist der Kürbis ein echtes Geschenk der Natur. Lass dich inspirieren, probiere neue Sorten aus und genieße den Herbst in all seinen Farben und Aromen.