Illustrationen Mangold und Karotte mit kleiner Figur
KATEGORIE: Garten & Balkon | 18.01.2019

5 Fehler beim Hochbeetgärtnern, die wir uns sparen können – weil sie unsere Autorin Doris Kampas schon mal für uns gemacht hat!

Das zeichnet sie aus, unsere AutorInnen. Großzügigkeit bei der Weitergabe von Wissen und schonungslose Ehrlichkeit, selbst dann, wenn es darum geht, eigene Misserfolge zuzugeben. Das ist nicht nur sympathisch, sondern vor allem eins: extrem praktisch für uns, die wir vielleicht noch grün hinter den Ohren sind, wenn es um den Anbau von Gemüse und Kräutern geht. Und es wäre gelogen, wenn wir sagen würden, dass uns das Scheitern von langjährigen und erfahrenen GärtnerInnen nicht auch mit – zumindest einem Hauch – Schadenfreude erfüllt.

Ist jetzt eure Neugierde geweckt? Wollt ihr wissen, wo die möglichen Stolperfallen bei der Umsetzung eures Hochbeettraums lauern? Dann seid ihr mit den folgenden Tipps von Doris Kampas bestens beraten.

Doris Kampas liebt ihr Hochbeet! Foto: © Rita Newman
Inhalt
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1. Ihr denkt: Folie ist gleich Folie!
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2. Ihr denkt: Beim Aufbauen spar ich Zeit und verzichte auf ein Fundament!
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3. Ihr denkt: Ich bin tolerant und schließe niemanden aus!
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4. Ihr denkt: Immergrün ist immer gut?
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5. Ihr denkt: Wozu Erde kaufen? Ich hab doch selbst genug im Garten!

1. Ihr denkt: Folie ist gleich Folie!
Aber: Teichfolie bringt euer Hochbeet zum Schwitzen.

Holz-Hochbeete brauchen an der Innenseite Schutz vor feuchter Erde. Wer nun denkt, dass Teichfolie dafür perfekt geeignet ist – immerhin hält sie einer Menge Wasser stand –, der liegt beim Hochbeet falsch. Die Teichfolie wird von der Hochbeet-Befüllung ans Holz gepresst. Naturholz verdunstet regelmäßig Feuchtigkeit – auch an der Innenseite. Da das „Schwitzwasser“ nicht entweichen kann, kommt es zu Schimmelbildung und Fäulnis. Verwende daher ausschließlich Noppenfolie – diese ermöglicht ausreichend Luftzirkulation.

Noppenfolie als perfekter Schutz vor zu viel Feuchtigkeit. Foto: © Doris Kampas

2. Ihr denkt: Beim Aufbauen spar ich Zeit und verzichte auf ein Fundament!
Aber: Das Hochbeet-Holz wird direkt auf der Erde viel schneller morsch.

Klar, ihr könnt es kaum erwarten euer Hochbeet aufzustellen. Den richtigen Platz in eurem Garten habt ihr schon längst ausgesucht, das Material für das Beet liegt bereit, also ab damit auf den Rasen. Von einem Fundament habt ihr vielleicht schon mal was gehört, aber hey, das wird schon nicht so wichtig sein. Das wird zwar die Bakterien und Pilze freuen, die sich von der feuchten Erde direkt auf das Holz deines Hochbeets stürzen können, aber auf wackeligen Füßen hat sich noch niemand lange gehalten.

Wichtig: Stellt das Holz daher immer auf Platten oder noch besser auf eine Drainage aus Kies oder Streusplitt. Innen muss natürlich eine offene Verbindung zum Boden sein, sonst können die Regenwürmer nicht einwandern.

Mit dem richtigen Fundament schafft ihr eine tolle Basis für eure Hochbeet-Träume! Foto: © Christoph Tamussino

3. Ihr denkt: Ich bin tolerant und schließe niemanden aus!
Aber: Kein Wühlmausgitter, kein Gemüse.

Ihr hattet noch nie Wühlmäuse im Garten? Oder findet sie sogar süß? Dürft ihr natürlich – nur das mit dem Weglassen des Wühlmausgitters solltet ihr überdenken. Spätestens in ein oder zwei Jahren ist der Ärger groß. Denn ein Hochbeet bietet ideale Voraussetzungen für die kleinen Nagetiere. Es ist warm, geschützt und bietet zudem Futter im Übermaß – und lockt daher auch Mäuse an, denen es in eurem Garten bisher vielleicht nicht gefallen hat.

Dank Wühlmausgitter steht der reichen Ernte bald nichts mehr im Weg. Foto: © Doris Kampas

4. Ihr denkt: Immergrün ist immer gut?
Aber: Thujen, Efeu oder Nusslaub rächen sich als Befüllung.

Es stimmt, dass Gartenabfälle das beste Material sind, um dein Hochbeet zu befüllen. Doch Achtung: Manches solltet ihr nicht verwenden. Thujen und Nadelgehölze versaue(r)n die Befüllung, Nusslaub ist ein Wachstumshemmer, und Efeu durchwuchert das ganze Hochbeet. Auch Rosenzweige lassen plötzlich einen Rosenstock neu austreiben und erblühen.

Einfach hier eintragen und du bekommst ruckzuck einen Anbau- und Erntekalender für dein Lieblingsgemüse zugeschickt.

5. Ihr denkt: Wozu Erde kaufen? Ich hab doch selbst genug im Garten!
Aber: Mit ausgehobener Erde holt ihr euch ungebetene Gäste ins Beet.

Eine Empfehlung, die ihr oft findet: „Grabt dort, wo das Hochbeet hinkommt, eine Grube aus und füllt die Erde später als oberste Schicht in euer Hochbeet.“ Von beidem rate ich euch ab. Die Graberei ist unnötiger Aufwand und mit der Erde holt ihr euch Probleme ins Hochbeet, von denen ihr vorher vielleicht nicht mal etwas geahnt habt: Schneckeneier, Wurzelunkräuter, Unkrautsamen und (meist) karger Boden landen direkt im Hochbeet und bescheren euch jede Menge Ärger. Besser eignet sich gute Bio-Erde, die man als oberste Schicht ins Hochbeet füllt.

Hochbeete haben die Gärten und Terrassen im Sturm erobert, versprechen sie doch das, wovon jeder träumt: anbauen auf bequemer Höhe, viel Ernte und Schutz vor Schädlingen. Soweit die Theorie. Aber womit fängt man an, wie genau bepflanzt man es und was braucht das Gemüse, damit es üppig wächst? Hochbeetqueen Doris Kampas sorgt dafür, dass jeder und jede sofort loslegen kann, und hat in „Das unglaubliche Hochbeet“ sieben spannende Themenbeete zusammengestellt, die alle Wünsche erfüllen – vom Wok-Beet mit knackigen Karotten bis hin zum Mach-dich-fit-Beet mit frischem Spinat. Und im Winter? Auch da geht’s rund im Hochbeet – wie ihr euch Vitamin-Booster in der frostigen Jahreszeit holt, erfährt ihr in „Das sensationelle Winterhochbeet“.