Grüne Kraftpakete auf deinem Teller! Vom Balkon direkt ins Sandwich
Sie sind grün, vielseitig, gesund – und dabei kein bisschen langweilig! Und unsere Autorin Yvonne Schwarzinger kennt sie alle! Rümpfe nie wieder über unoriginellen Cremespinat die Nase, ärgere dich nicht mehr über fade Hasenfutter-Deko am Tellerrand, denn diese Vitalbomben sind zu Höherem berufen! Hier kommt die Chlorophyll-grüne Revolution: Grünkohl, Brennnessel, Portulak und Co. sind jetzt die knackig-frischen Stars in unserer Küche.
Entdecke, was alles in den vitaminreichen Kraftpaketen steckt:
Vorbei sind die Zeiten, in denen Salate nur als Beilagen oder Dekoration dienten. Dank der wachsenden Sortenvielfalt, die heute im Angebot ist, und der Wiederentdeckung essbarer Wildpflanzen wie Brennnesseln und Brunnenkresse, sind die Farbschattierungen der Blätter so vielseitig wie die Zubereitungsmöglichkeiten: roh, gekocht, gebraten, gefüllt, gebacken oder eingekocht – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Mit den Rezepten in meinem Buch möchte ich dir die vielen kulinarischen Facetten der zarten Blätter näher bringen.
Ich möchte dich mitnehmen auf eine Reise durch die grüne Wunderwelt von Pflücksalat & Blattspinat und all ihren Verwandten: von der prickelnden Säure des Blutampfers über die vornehme Bitterkeit des Radicchio bis zu den milden Aromen des Kopfsalats. Eine solche Entdeckungstour ist nicht nur geschmacklich von Vorteil. Denn Blattgrün ist erwiesenermaßen richtig gesund. Je mehr unterschiedliches Grün du in deinen Speiseplan einbaust, desto größer ist die Palette an wichtigen Inhaltsstoffen, die du damit abdeckst. Was alle grünen Blätter gemein haben und was sie so positiv auf unseren Organismus wirken lässt, ist neben einem hohen Anteil an Eisen, Vitaminen und Mineralien ihr natürlicher Farbstoff, das Chlorophyll.
Chlorophyll ähnelt dem Hämoglobin, unserem bluteigenen Farbstoff, bis ins kleinste Detail – der einzige Unterschied sitzt im Kern der chemischen Struktur. Der grüne Pflanzenfarbstoff kann jedoch genauso Sauerstoff transportieren und neues Blut bilden. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass der grüne Farbstoff eine antioxidative Wirkung hat, freie Radikale neutralisieren und krebserregende Giftstoffe binden kann.
Sandwich mit Blutampfer, Mozzarella und Paprika
Blutampfer
Blutampfer ist ein Verwandter des Sauerampfers und hat seinen Namen von den wunderschönen, rot geäderten Blättern. Er zählt in der Saison zum ersten frischen Grün, das geerntet werden kann. Als Schnittsalat lässt sich Blutampfer sehr leicht sogar ganzjährig in Balkonkistchen kultivieren und immer wieder beernten. Besonders die jungen Blätter eignen sich hervorragend als Beigabe zu gemischten Salaten. Sie haben einen zitronig-säuerlichen Geschmack, den sie der enthaltenen Oxalsäure verdanken. Deshalb sollte bei rohem Verzehr auf die Menge geachtet werden. Man kann Blutampfer auch wunderbar wie Spinat zum Kochen verwenden oder mit diesem mischen, um einen frischeren Geschmack zu erhalten. In Suppen und Kräutersaucen, Risottos oder Gratins machen sich die zarten Blätter besonders gut.
Blutampfer gedeiht problemlos im Topf am Balkon, er ist winterhart, man kann den Topf einfach draußen stehenlassen. Bis Ende November wächst die Pflanze weiter, sodass man bis dahin noch zahlreiche Blätter ernten kann.
Im Frühjahr wächst die Pflanze einfach wieder nach. Wichtig ist, dass man vor allem junge Blätter erntet, weil sie knackig und zart sind. Blutampfer ist ein guter Eisenlieferant. In kleinen Dosen kann man ihn auch einem Smoothie beimengen, in Kombination mit Petersilie, Apfelsaft und Banane besonders köstlich.
Originell ist auch das Blutampfer-Sandwich, weil die Vitamin C-reichen Blätter in kleinen Mengen nicht nur gesund sind, sondern auch sehr gut zu Schinken und Käse passen.
Zutaten:
- 8 Scheiben Vollkorntoast
- 40 g Butter, zimmerwarm
- 70 g Blutampfer
- 200 g Mozzarella
- 1 rote Paprika
- 1 gelbe Paprika
- Meersalz
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung:
1. Die Toastscheiben dünn mit der Butter bestreichen. Blutampfer waschen, trocken schleudern und die Stiele entfernen. Den Mozzarella in 5 mm dicke Scheiben schneiden und auf Küchenkrepp trocken legen.
2. Die Paprikaschoten halbieren und Stiel und Kerne entfernen. Im Backofen unter dem Grill so lange rösten, bis die Haut schwarz geworden ist. Die Paprikastücke in einen Gefrierbeutel geben und darin verschlossen abkühlen lassen. Dann die Haut mit einem Messer abziehen und das Fruchtfleisch fein würfeln.
3. Vier Toastscheiben mit der Butterseite nach unten auf einen Kontaktgrill legen und den Mozzarella, den Blutampfer sowie die Paprikawürfel darauf verteilen. Kräftig mit Salz und Peffer würzen. Nun die verbliebenen Toastscheiben mit der Butterseite nach oben darauf legen und die Sandwiches goldbraun toasten.
Tipp: Du kannst für dieses Rezept anstelle eines Kontaktgrills auch einen Sandwichmaker benutzen. Wer beides nicht besitzt, kann die Sandwiches auch in einer beschichteten Pfanne von beiden Seiten goldbraun rösten. Lege dabei am besten eine Lage Backpapier auf die Sandwiches und beschwere sie mit einem passend großen Topf.