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Pilze auf Holz im Garten
BEITRAGSAUTORIN: Katharina M. | KATEGORIE: Garten & Balkon | 26.03.2018

Pilze aus dem eigenen Garten: In drei Schritten zur reichen Pilzernte

Pilze auf dem Balkon, im Keller oder im eigenen Garten anbauen? Das geht einfacher als viele Gemüsesorten! Nutzt die Schattenplätze und erntet die köstlichen Proteinlieferanten ohne viel Aufwand selbst. Wie Shiitake, Austernpilze und Co. bei euch gedeihen und welche Möglichkeiten es gibt, die pflegeleichten Delikatessen ganzjährig selbst zu kultivieren, hat Magdalena Wurth vom Waldviertler Pilzgarten in diesem Überblick zusammengefasst.

Die Pilzsaison ist eingeläutet, worauf wartet ihr noch? 🍄

Den Shiitake kannst du ausgezeichnet auf Baumstämmen kultivieren. Foto: © Magdalena Wurth
Inhalt
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Warum Pilze selbst anbauen?
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Welche Möglichkeiten gibt es?
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Stämme selbst beimpfen: Das gilt es zu beachten

Warum Pilze selbst anbauen?

Jeder Pilz hat ein einzigartiges Aussehen, eine spezifische Lebensweise und einen unverkennbaren Geschmack. Pilze sind gesund und besiedeln die schattigsten Plätze im Garten. Ein großer Vorteil beim Selber-Pilze-Anbauen ist, dass die Pilze vor der eigenen Haustüre über mehrere Jahre Erträge bringen. Pilze selbst anzubauen ist außerdem nachhaltig, ökologisch und wunderbar vielfältig.

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Welche Möglichkeiten gibt es?

Es gibt unterschiedliche Varianten, in denen Pilze im eigenen Garten gedeihen können. Einer der einfachsten Wege, zu frischen Pilzen zu kommen, ist die Zucht auf bereits beimpften Baumstämmen. Beim Waldviertler Pilzgarten bieten wir dir eine bunte Palette an schmackhaften Speise- und Heilpilzen an. Shiitake, Austernseitlinge, Stockschwämmchen, Reishi oder auch Gourmet-Pilze wie den Igelstachelbart kannst du bei uns erwerben. Der Vorteil ist, dass du die beimpften Baumstämme nur noch an einem schattigen Ort im Garten bzw. im Innenhof auflegen oder eingraben musst, und du kannst dich schon im selben Jahr über die erste Ernte freuen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass du die Pilze selbst in Baumstämme impfst. Hier ist etwas handwerkliches Geschick gefragt – aber wenn du mit Bohrmaschine oder Kettensäge vertraut bist, kannst du dies mit der richtigen Anleitung ebenfalls gut bewältigen. Denn Pilze züchten ist leichter als man glaubt. Die folgenden drei Schritte zeigen dir, was du beachten musst, damit die Pilze auch in deinem Garten sprießen.

Schritt 1 – ein guter Platz

Ein schattiger, windgeschützter Platz mit hoher Luftfeuchtigkeit ist optimal für die Pilzstämme. Je besser die Stammfeuchte im Holz gehalten werden kann, umso wohler fühlen sich die Pilze. Bäume, Sträucher und andere schattenspendende Pflanzen schaffen ein optimales Mikroklima und sind essentiell für den Pilzgarten.

Schritt 2 – eine Frage der Kultur

Die meisten Pilzarten benötigen Erdkontakt. Die etwa 30 cm langen Baumstämme werden mit der Stirnseite nach unten ungefähr 10 cm in die Erde eingegraben. Viele Pilze bilden zuerst ein Erdmyzel, bevor sie fruchten. Diese Kulturen nennen wir Erdkultur.

Shiitake-Kulturen benötigen als einzige Art keinen Bodenkontakt. Die 1m langen Stämme werden lediglich mit etwas Abstand zum Boden aufgelegt oder aufgehängt. Diese Kultur nennen wir Luftkultur.

Schritt 3 – Eine reiche Ernte

Schenke den Pilzen hin und wieder ein wenig Aufmerksamkeit und sie werden sich mit noch reicherem Ertrag bedanken. Bei Erdkulturen (Austernseitlingen, Stockschwämmchen, Igelstachelbart, Nameko, Reishi, etc.) sorgt das Moos auf  der oberen Schnittfläche für einen optimalen Verdunstungsschutz. Du kannst die Pilze natürlich auch gelegentlich gießen, besonders dann, wenn sich das Moos trocken anfühlt.

Der Shiitake (Luftkultur) wird etwas anders als die Erdkulturen behandelt.
Soll ein Shiitake-Stamm fruchten, muss er zuerst „aufgeweckt“ werden. Leg dazu den Shiitake-Stamm zur Gänze für 24 h in ein Behältnis mit kaltem Wasser ein. Danach wird er 3-4 Mal kräftig auf den Boden aufgestoßen. Dieses Ritual wird von allen Shiitake-Züchtern durchgeführt, denn es begünstigt die Fruchtkörperbildung.  Der Shiitake kann bis zu 3 Mal im Jahr getaucht/beerntet werden.

Beim Anbau von Pilzen auf Holzstämmen (Laubholz) kannst du gut bis zu 5 Jahre ernten, und das sogar mehrmals pro Jahr!

Zeit für deine Shiitake-Pilze wieder aufzuwachen. Foto: © Foto: Magdalena Wurth

Der genaue Erntezeitpunkt für die unterschiedlichen Pilze hängt von klimatischen Faktoren ab. Ernte die Pilze, solange die Hutkante noch leicht nach unten geneigt ist. Hast du andere Pilzarten ausgewählt, ist es durchaus möglich, dass dich zu allen 4 Jahreszeiten eine ertragreiche Ernte erwartet.

Stämme selbst beimpfen: Das gilt es zu beachten

Holzbeschaffung

Wichtig für eine erfolgreiche Zucht von Speisepilzen ist die Qualität des Holzes. Das für den Pilzanbau verwendete Holz sollte möglichst frisch geschlagen und nicht mehr als 4 Monate eingelagert worden sein. Idealerweise hat man Holz zur Verfügung, das im Winter oder im zeitigen Frühjahr geschlägert wurde.

Die Qualität des Holzes ist entscheidend bei der Pilzzucht. Foto: © Magdalena Wurth

Sowohl Hartholz als auch Weichholz eignen sich. Jedoch sind die harten Gehölze wie Rotbuche, Hainbuche, Eiche, und Ahorn besser geeignet, als die weichen Gehölze von Weide, Birke, Pappel, Erle und Linde. Sie können bis zu 5 Jahre Erträge hervorbringen. Die am häufigsten verwendeten Gehölze sind Buche, Eiche und Birke. So kannst du den Shiitake auf Buchen- und Eichenstämmen ziehen. Beim Fällen der Bäume ist darauf zu achten, dass die Rinde nicht beschädigt wird, da die Rinde das Myzel vor dem Austrocknen schützt.

Bezugsquellen für Holz

Natürlich hat nicht jeder den Luxus eines eigenen Waldes, in dem beliebig Bäume für den Pilzanbau gefällt werden können. Am einfachsten ist es, wenn du Bauern aus der Umgebung fragst, ob sie bei der nächsten Winterschlägerung ein paar Meter Laubholz schneiden können. Beachte dabei, dass du immer den gewünschten Durchmesser angibst und sagst, dass die Rinde nicht beschädigt sein soll. Der optimale Stamm-Durchmesser ist bei jeder Pilzart unterschiedlich. Beimpft wird auf 1 Meter langen Baumstämmen.

Frühjahrsbeimpfung

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Stämme mit Pilzbrut zu beimpfen. Diese drei Methoden, die in der Garten-Praxis die größte Bedeutung erlangt haben, kommen in Frage:

  • Bei der Schnittimpfmethode (Getreidebrut) benötigst du eine Motorsäge.
  • Bei der Dübelbeimpfung (Dübelbrut) kannst du einfach mit einer Bohrmaschine arbeiten.
  • Für Stämme mit großem Durchmesser oder für eine Holzstubben-Beimpfung empfehlen wir dir die Bohrlochmethode. Du kannst hierfür einen Schlangenbohrer verwenden und die gebohrten Löcher mit Getreidebrut befüllen.

Durchwachsphase

Nach der einjährigen Durchwachsphase, die jeder Pilz benötigt, wird der Stamm ausgewintert. Beachte hierbei, dass die Erdkulturen eingegraben werden, während die Luftkultur-Stämme aufgelegt bzw. aufgehängt werden müssen.

Willst du mehr darüber erfahren, wie Speisepilze im eigenen Garten angebaut werden können? Im Praxisbuch „Pilze selbst anbauen“ verraten dir Magdalena und Herbert Wurth die wichtigsten Tipps und Tricks für den biologischen und nachhaltigen Anbau von Pilzen und zeigen dir, welche Pilzarten mit geringem Aufwand im Garten, Keller oder am Balkon wachsen.

Die 19 Pilzportraits zeigen dir verschiedene Anbaumöglichkeiten zu jeder Jahreszeit und wie du Pilze in Küche und Medizin vielseitig verwenden kannst. Aktuelles Gartenwissen, erprobte Methoden und Informationen zu den richtigen Bezugsquellen machen dieses Buch zum Standardwerk für den Anbau von Pilzen.

Pilzbrut und fertig beimpfte Stämme gibt es im Waldviertler Pilzgarten!
Nähere Informationen und Bestellung unter: www.pilzgarten.at

Ein Kommentar zu “Pilze aus dem eigenen Garten: In drei Schritten zur reichen Pilzernte

  1. Wir werden wohl nun eine Frühjahrsbeimpfung durchführen müssen. Unsere Bäume haben alle sehr dicke Stämme, sprich einen großen Durchmesser. Da wir auch noch einige Holzstubben haben, werden wir uns wohl für die Bohrlochmethode entscheiden.

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