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Pilze auf Baumstämmen im Wald
BEITRAGSAUTORIN: Christophe | KATEGORIE: Garten & Balkon | 09.02.2017

Pilze selber züchten – so wachsen die besten Speisepilze in deinem Haus und Garten!

Pilze in allen Formen und Farben so weit das Auge reicht … Nein, du bist nicht im Wald, sondern in deinem eigenen Garten! Denn: Pilze selber züchten ist gar nicht schwer. Und Shiitake, Champignon und Co. wachsen nicht nur im Garten, sondern auch bei dir im Haus oder auf deinen Balkon. Klingt super, oder? Wie dir das gelingt, verrät dir Pilzkennerin Magdalena Wurth im Interview! Komm mit in ihre wilde Welt voller großer Pilzgeheimnisse und kleinen Tricks für die gelungene Pilzernte!

Inhalt
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Hereinspaziert in den Pilzgarten!
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Jetzt wird ausgepackt: Pilzgeheimnisse!

Hereinspaziert in den Pilzgarten!

Im Waldviertler Pilzgarten von Magdalena und Herbert Wurth sieht es ein bisschen aus, wie in einem Märchenwald mit angeschlossener Forstmeile. Ein Parcours aus pilzüberwucherten Baumstämmen und Stämmen, die an Drahtseilen baumeln, erwartet uns in einem moosbedeckten Garten. Und tatsächlich muss man sich hier gelegentlich sportlich betätigen, denn die Shiitake-Pilze werden ordentlich durchgeschüttelt. So wird nämlich das Wachstum dieser Pilze geweckt, erklärt uns Magdalena Wurth. Und wir erfahren: Obwohl das schon ein bisschen kurios ist, eignen sich diese asiatischen Pilze trotzdem super für Einsteiger.

Weinviertler Pilzgarten
Im ihrem Waldviertler Pilzgarten züchten Magdalena und Herbert Wurth z. B. Shiitake-Pilze. Foto: © Magdalena Wurth

Shiitake, Austernpilze, Reishi, Samtfußrübling oder Champignon – ja, die Auswahl an Speisepilzen, die du selber züchten kannst ist groß. Und es gibt jede Menge Möglichkeiten, wie du das anstellen kannst: So gibt es Pilzfarmen in stillgelegten Lagerhallen, in Kellern und in Wald-/Obstgärten, auf dem Balkon, der Terasse und und und … Aber egal, für welche Sorte oder für welchen Standort du dich entscheidest, deine Pilze sind auf jeden Fall ein Hingucker!

Du siehst: Du brauchst keinen Wald, um Pilze selber züchten zu können. Für die ersten Schritte ist bereits ein schattiger Balkon oder Kleingarten vollkommen ausreichend. In der Wintersaison eignen sich auch Waschküchen oder Keller großartig für dein kleines Indoor-Paradies für Champignons und Co. Pilzzucht funktioniert saisonunabhängig und auch auf kleinstem Raum.

Taubenblaue Austernseitlinge in unterschiedlichen Reifephasen
Die taubenblauen Austernseitlinge wachsen gerne auf Holz. Foto: © Magdalena Wurth

Bei 12–25° C und relativ hoher Luftfeuchtigkeit fühlen sich die meisten Sorten wohl. Viele Pilzarten brauchen ein wenig Licht, um sprießen zu können. Der Champignon hingegen kommt ganz gut ohne Licht aus. Um an Nährstoffe zu gelangen, haben die Pilze eine faszinierend große Anzahl an Möglichkeiten entwickelt. Das macht sie — je nach Sorte — zu pflegeleichten und vielseitigen Gartenschätzen.

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Jetzt wird ausgepackt: Pilzgeheimnisse!

Magdalena Wurth erzählt im Interwiew, wie sie das Pilzfieber gepackt hat und warum es sich in jedem Fall lohnt, Pilze selber zu züchten. Und du erfährst die wichtigsten ersten Schritte zu deinen selbstgezüchteten Pilzen.

Liebe Magdalena, was fasziniert dich an der Pilzzucht und wie hat alles angefangen?

„Pilze sind unglaublich spannende Lebewesen. Sie sind ja keine Pflanzen und wachsen auch ganz anders. Erst wird die sogenannte Pilzbrut im Labor hergestellt. Sie besteht aus Bio-Roggen, Bio-Hirse, Buchenspänen und natürlich aus dem „Myzel“ der jeweiligen Pilzart. Was wir dann letztlich sehen und ernten wollen, sind die Fruchtkörper, die aus dem großen Myzelgeflecht entstehen.

Mein Vater hat bereits vor 30 Jahren mit einer Hobby-Pilzzucht im eigenen Garten begonnen und sich durch Vorkenntnisse im mikrobiologischen Sektor schnell mit der Zucht im Labor befasst. Mich hat das Pilzfieber dann im Laufe meines Studiums an der Universität für Bodenkultur so richtig gepackt und ich verbrachte mit meinem Vater viel Zeit im Pilzgarten. Die Arbeit an unserem gemeinsamen Buch „Pilze selbst anbauen“ gab mir die Möglichkeit mein Wissen zu vertiefen.“

Warum Pilze selber züchten? Was sind die Vorteile?

„Pilze selber zu züchten hat viele wunderbare Vorzüge. Man erfährt, welche Bedeutung, welche Arbeit und welch unschätzbarer Genuss es ist, eigene Lebensmitteln anzubauen. Und dann ist da noch diese Freude, kleine Pilzansätze am Stamm erkennen zu können. Dass sie innerhalb von so kurzer Zeit zu stattlichen Pilzen heranwachsen, gibt mir auch immer ein gutes Gefühl. Wenn man Pilze auf Holzstämmen anbaut, kann man sie bis zu sechs Jahre ernten, und das sogar mehrmals pro Jahr! Hat man einen Garten, schattigen Balkon, eine Terasse oder einen Keller kann man mit relativ geringem Aufwand viele verschiedene Speisepilze züchten.“

Pilze am Baumstamm
Nicht nur köstlich, manche Sorten sind auch ein Blickfang. Foto: © Magdalena Wurth

„Einen weiteren Vorteil habe ich noch: Pilze wachsen am liebsten an schattigen Standorten, und so bieten oft ungenutzte Gartenbereiche Platz für eine Pilzfarm. Ich denke, diese Vorteile sprechen für sich! Sie alle sind wohl ein Grund für die wachsende Beliebtheit der selbstangebauten Pilze.“

Wie gelingt der Start? Und was sind die perfekten Einsteiger-Pilze?

„Es müssen einige Standortfaktoren passen: ein schattiges, feuchtes Plätzchen im Garten oder auf dem Balkon wäre super. Es sollte einen Wasseranschluss in der Nähe geben. Und natürlich gehört auch ein bisschen Fürsorge und Pflege dazu.

Sind diese Voraussetzungen gegeben, ist ein wunderbarer Pilz zum Starten z. B. der Shiitake oder unterschiedliche Arten von Austernseitlingen. Diese Pilze sind ertragreich und nicht sehr pflegeintensiv. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man beginnen kann: Entweder frisches wintergeschlägertes Laubholz selbst mit der sogenannten Pilzbrut beimpfen oder sich einen bereits beimpften Stamm kaufen. Beides ist bei uns im Waldviertler Pilzgarten erhältlich.“

Braucht man einen eigenen Garten oder können Pilze zum Beispiel auch im Topf gezüchtet werden?

„Man braucht nicht unbedingt einen Garten, um Pilze selber zu züchten. Es gibt auch wunderbare Alternativen: wie der Pilzstamm im Topf, Strohpellets-Kulturen, oder auch die Zucht auf eigenem Kaffeesud. So können die Pilze dann auch auf dem Balkon, im Keller oder in der Küche angebaut werden.“

Lungeseitlinge im Topf
Auch in Töpfen fühlen sich viele Pilzarten sehr wohl. Foto: © Magdalena Wurth

Was empfiehlst du allen, die jetzt so richtig mit dem Pilzzüchten loslegen wollen?

„Ich kann empfehlen, sich einen bereits beimpften Stamm zu besorgen. Denn damit kann man schon im selben Jahr ganz unkompliziert Pilze ernten. Diese Stämme bringen 3-6 Jahre lang Pilze hervor und können in der Regel von Frühjahr bis Herbst beerntet werden. Mit relativ wenig Aufwand und Vorkenntnissen kann man also mit Fertigkulturen schnell seine ersten eignen Pilze selber züchten. Besonders leicht lassen sich diese Pilze selber züchten: Waldviertler Austernseitling, der taubenblaue Austernseitling oder der Shiitake.“

In nur drei Schritten zu den eigenen Pilzen? Wie das klappt, erfährst du hier. Du wirst begeistert sein, wie easy das funktioniert. Und Spaß macht es auch jede Menge, versprochen!

Hast du schon das ideale Plätzchen für deine Champignons, Shiitake oder Austernseitlinge im Kopf? Dann nichts wie los! Und mit den vielen Tipps und Tricks von Magdalena und Herbert Wurth baust du dir so viele Pilze an, dass du sie wahrscheinlich gar nicht alle alleine essen kannst …

Egal ob im Garten, auf dem Balkon, in der Küche oder im Keller, in „Pilze selbst anbauen“ findest du für jede Pilzsorte einen Stamm, für jedes Myzel ein Substrat und für jedes schattige Plätzchen eine köstliche kleine Pilzkolonie, der du beim Wachsen zuschauen kannst.

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