Spinat anbauen: grünes Powergemüse aus dem Frühbeet
Ende Februar und nichts los im Garten? Von wegen! Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, den Frühjahrsspinat zu säen!
Dazu eignen sich unter anderem robuste Sorten wie „Butterflay“ und „Matador“. Das vielseitige Blattgemüse ist als beliebtes und vitaminreiches Kochgemüse bekannt, eignet sich aber auch für Blattsalate und leistet im Garten als Gründüngungspflanze gute Dienste.
6-8 Wochen nach der Aussaat kann der grüne Allrounder geerntet werden und macht ab Februar auch auf dem Balkon eine gute Figur.
In diesem Sortenporträt aus dem “Handbuch Bio-Gemüse” erklärt die Gartenexpertin Andrea Heistinger alles, was ihr über euren Frühjahrsspinat wissen solltet. Von der Aussaat bis zur Ernte:
Spinat anbauen:
Spinat gedeiht auf tiefgründigen, humosen Böden besonders gut. Auf sandigen Böden bleiben die Erträge etwas zurück – doch in einem guten Spinatjahr ist man ohnehin kaum imstande, die ganze Pracht zu verspeisen. Spinat reagiert sehr empfindlich auf Bodenverdichtungen. Er gedeiht in der Vollsonne, aber auch im Halbschatten und ist eine einjährige Langtagspflanze. Er bildet eine üppige, sattgrüne Blattrosette aus glatten, krausen oder blasigen Blättern. Manche Sorten sind nicht winterhart und eignen sich daher nur für eine Frühjahrs-Aussaat.
Spinat wird direkt gesät und muss daher gut mit Erde bedeckt werden. Aussaat in Reihen (Reihenabstände 20–35 cm) oder breitwürfig, 2–3 cm tief einarbeiten, auf schweren Böden flacher. Feuchter Boden ist Voraussetzung, damit die Samen keimen können.
Frühjahrsspinat wird Ende Februar/Anfang März gesät. Diese Aussaaten können zur Verfrühung mit einem Vlies bedeckt werden. Spinat für die Sommerernte wird im April gesät. Je mehr eine Sorte zum Schossen neigt, umso früher ist sie im Frühjahr und umso später im Herbst anzusäen. Sorten, die zum Schossen neigen, haben nur ein kleines Erntefenster und gehen bereits einige Tage nach ihrer Erntereife in Blüte.
Temperaturansprüche
Als Pflanze aus dem maritimen Klima verträgt Spinat leichte Fröste und kann überwintern. Starke Fröste können jedoch einen Totalausfall verursachen. Am besten überstehen die Pflanzen Fröste im 2–4 Blatt Stadium, dann können sie auch Frösten bis –12°C standhalten.
Düngung
Spinat ist ein Mittelzehrer, die Beete mit einer mittleren Kompostgabe versorgen. Keinesfalls zu stark düngen, da die Blätter dann höhere Nitrat und höhere Oxalsäuregehalte haben. Beete, auf denen zuvor Hülsenfrüchte gewachsen sind, nicht mehr extra düngen; die Düngung entfällt auch, wenn die Vorkultur stark gedüngt wurde (was z.B. meist bei Kohlgemüsen der Fall ist). Zu Wachstumsstockungen kann es im Frühjahr auf kalten, schweren Böden kommen, die sich nur langsam erwärmen. Dann kann eine Brennnesseljauche und Vliesauflage das Wachstum beschleunigen.
Wasserbedarf
Spinat reagiert sehr empfindlich auf Trockenheit und geht dann rasch in Blüte. Ist der Boden vor der Aussaat sehr trocken, am besten vor der Aussaat mit feinem Strahl anfeuchten. Spinat braucht eine gleichmäßige Bodenfeuchte auch in tieferen Bodenschichten (bis ca. 40 cm).
Pflege
Spinat ist eine unkomplizierte Kulturpflanze, so frühzeitig wie möglich Unkraut hacken, ebenso nach den Boden verdichtenden Regengüssen den Boden lockern. Dies fördert die Entwicklung und auch die Wasserversorgung.
Ernte und Lagerung
Erste Blätter können bereits 6–8 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Später werden die ganzen Pflanzen abgeschnitten. Zu spät geerntete Blätter schmecken herb und bitter. Im Frühling und Sommer ist das Erntefenster kleiner: Allerspätestens, wenn die ersten Pflanzen schossen, muss geerntet werden. Die Wurzeln sollen bei der Ernte im Boden verbleiben, sie fördern durch die Abgabe von Saponinen das Wachstum benachbarter Pflanzen oder der Folgekulturen. Winterspinat hat ein längeres Erntefenster. Spinat ist eingeschlagen in ein feuchtes Tuch oder einen Lochbeutel im Kühlschrank 2–3 Tage haltbar. Er eignet sich auch gut zum Einfrieren. Am besten wird Spinat aber frisch verzehrt.
Das komplette Praxiswissen für Bio-GärtnerInnen findet ihr im „Handbuch Bio-Gemüse“ von Andrea Heistinger und Arche Noah.
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