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Obstbaumblüten und Äpfel am Baum
BEITRAGSAUTORIN: Sandra | KATEGORIE: Garten & Balkon | 04.05.2020

Obstbäume richtig pflanzen – so gelingt’s

Du träumst von saftigen Äpfeln und fruchtigen Aprikosen? Dann ist es Zeit, aufzuwachen und dir die Obstbäume dafür vor die Nase, äh, in deinen Garten zu pflanzen! Wie das geht, erfährst du in diesem Beitrag. Zuerst klären wir die wichtigsten Fragen: Wann ist der ideale Zeitpunkt, deinen Obstbaum zu pflanzen? Wo und neben welchen anderen Obstbäumen fühlt sich dein Bäumchen besonders wohl? Danach findest du eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du beim Pflanzen vorgehst.

Inhalt
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Frühjahr, Herbst oder Winter: Wann du welche Obstbäume pflanzen solltest
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Erfüll deinem Obstbaum alle Wünsche: So findest du den perfekten Standort!
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Obstbaum pflanzen in 10 Schritten: So funktioniert’s
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Freu dich auf puren Fruchtgenuss aus dem eigenen Garten!

Frühjahr, Herbst oder Winter: Wann du welche Obstbäume pflanzen solltest

Du fragst dich, in welcher Jahreszeit du deinen Obstbaum pflanzen sollst? Das hängt von der Sorte ab. Aber: Du solltest die Obstbäume nicht dann einsetzen, wenn sie aktiv wachsen. Hier ein Überblick, wann du welche Obstbäume pflanzt:

Diese Obstbäume pflanzt du im Frühling:

Frostempfindliche Arten pflanzt du von März bis Mitte/Ende April. Dazu gehören:

  • Pfirsich
  • Aprikose
  • Wein
  • Feige
  • Kiwi
  • Kirsche (in rauen Lagen)

Der Grund dafür: Nur bei ausreichend Wärme können sie gut anwurzeln und sich im Laufe des Jahres an den neuen Standort gewöhnen. Und: Je früher du deine Obstbäume pflanzt, umso besser, denn so können sie mehr Wurzeln bilden.

Diese Obstbäume pflanzt du im Herbst:

Wenig frostempfindliche Arten kannst du von Mitte Oktober bis Mitte November pflanzen. Das sind beispielsweise:

  • Apfel
  • Birne
  • Zwetschge
  • das meiste Beerenobst

Der oberirdische Teil des Baumes sprießt nicht mehr weiter, aber die Wurzeln wachsen noch bis weit in den November hinein. Der Vorteil: Dein Obstbäumchen entwickelt im Frühling früher Triebe und kann sich besser mit Wasser versorgen.

Und im Winter?

Vor allem heimische Obstbäume kannst du theoretisch auch im Winter pflanzen. Wir empfehlen jedoch, die Bäumchen lieber im Herbst oder im Frühjahr zu setzen. Die Bedingungen zu diesen Jahreszeiten sind einfach besser.

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Erfüll deinem Obstbaum alle Wünsche: So findest du den perfekten Standort!

Gleich vorweg: Dein Obstbäumchen hat gewisse Vorlieben. Es will genug Sonnenlicht und Feuchtigkeit, die Bodenart muss genauso stimmen wie der Abstand zu anderen Obstbäumen. Wir empfehlen: Lerne die Vorlieben deines Bäumchens kennen! Hier erfährst du, an welchem Standort sich ein Bäumchen wohlfühlt.

Shine on me: Plätzchen in der Sonne gewünscht

Die meisten Obstbäume sind lichthungrig und brauchen viel Sonnenlicht. Bekommen sie davon zu wenig, sinkt die Qualität der Früchte. Deshalb ist es keine gute Idee, Obstbäume im Schatten von Gebäuden zu pflanzen: Dort ist die Luftfeuchtigkeit höher und sie werden schneller krank. Wenn schon Schatten, dann lieber der von Laubbäumen, da die Sonne hier noch durchscheinen kann. Hier gedeiht zum Beispiel die Kornelkirsche.

Durstfaktor? Mittel!

Bei zu viel Niederschlag können sich leicht Pilzkrankheiten auf deinen Bäumen bilden. Aber dein Obstbäumchen kann nur gedeihen, wenn es regelmäßig Wasser bekommt. Gerade in der Blütezeit und wenn die Früchte reifen, braucht dein Obstbaum genug Wasser. Leidet dein Bäumchen dann an Durst, können die Früchte abfallen oder sie schmecken nach nichts. Sorge also dafür, dass dein Obstbäumchen gleichmäßig viel Wasser bekommt!

Ich bin durstig:

  • Apfel
  • Birne
  • Pflaume

Ich bin nicht sehr durstig:

  • Felsenbirne
  • Kirsche
  • Aprikose
  • Pfirsich
Früchte der Felsenbirne
Lass dich nicht täuschen: Die Felsenbirne ist gar keine Birne, ihr Aussehen ähnelt vielmehr der Heidelbeere. Und der Geschmack? Süß! Foto: © Wolfgang Tatschl

In diesem Erdreich wird dein Bäumchen zum König!

Dein Obstbaum wächst am schönsten, wenn du ihn in den richtigen Boden pflanzt. Mit der Fingerprobe findest du heraus, welchen Boden du im Garten hast:

  • Du nimmst eine walnussgroße Probe des feuchten (nicht nassen!) Bodens und formst daraus eine Kugel.
  • Diese Kugel rollst du zu einer dünnen Walze in der Stärke eines halben Bleistifts. Jetzt wird’s spannend:
  1. Wenn die Rolle zerbröselt, hast du einen Sandboden.
  2. Zerbröselt die Rolle, lässt sich aber einigermaßen formen, hast du einen lehmigen Sandboden.
  3. Zerbröselt die Rolle nicht, du spürst aber Sand zwischen den Fingern, hast du einen sandigen Lehmboden.
  4. Und zerbröselt die Rolle nicht und du spürst (fast) keinen Sand, hast du einen Tonboden.
Feuchte Erde zu einer Rolle geformt
Finde mit der Fingerprobe heraus, welche Bodenart du in deinem Garten hast. Foto: © Arche Noah

Der optimale Boden: lehmiger Sandboden und sandiger Lehmboden. Diese Böden sind super mit Nährstoffen versorgt, können Wasser gut speichern und erwärmen sich ausreichend schnell.

Auch ein Sandboden ist für die meisten Obstsorten geeignet. Du musst dann aber daran denken, ihn regelmäßig mit Wasser und Dünger zu versorgen.

Obstbäume pflanzen: Bitte Abstand halten!

Gut, du weißt jetzt, welchen Boden du hast, und bist kurz davor, deine Obstbäume zu pflanzen. Aber welchen Abstand zu anderen Bäumen solltest du beachten? Das kommt darauf an, wie groß dein Obstbaum wird. Hier siehst du, wie Obstbäume ihrer Größe nach eingeteilt werden und wie viel Platz du zwischen ihnen lassen solltest:

  • Hochstamm: Der Kronenansatz liegt bei über 160 cm. Hochstämme siehst du vor allem in Streuobstwiesen. Pflanzenabstand 8-12 m
  • Halbstamm: Der Kronenansatz liegt zwischen 120-160 cm. Du kannst hier die Früchte leichter pflücken als beim Hochstamm. Pflanzenabstand 4-8 m.
  • Buschbaum: Der Kronenansatz liegt bei 50-70 cm. Besonders für niedrige Spaliere geeignet. Pflanzenabstand 3-4 m.
  • Spindel oder Spindelbusch: Der Kronenansatz liegt bei 50-70 cm. Super als Abgrenzung zu Nachbars Garten. Pflanzenabstand 2-3 m.

Best Friends: Welche Obstbäume vertragen sich?

Mischkulturen anlegen, also verschiedene Obstsorten nebeneinander anzupflanzen, hat viele Vorteile. Wählst du die richtigen Partner für dein Obstbäumchen, kannst du deine Ernte steigern und die Qualität der Früchte verbessern. Welche Obstbäume kannst du aber nun nebeneinander pflanzen?

Obstbäume mit ähnlichen Standortvorlieben sind:

  • Äpfel und Pflaumen
  • Äpfel und Kirschen
  • Pflaumen und Kirschen
  • Feigen und Sauerkirschen

Obstbaum pflanzen in 10 Schritten: So funktioniert’s

Du und dein Obstbäumchen seid endlich bereit. Du hast nun einen Lieblingsplatz für deinen Baum gefunden, wo er sich rundum wohlfühlen und ausleben kann. Dann geht’s jetzt ans Einsetzen! Wir zeigen, welches Material du brauchst und wie du Schritt für Schritt deinen Obstbaum pflanzen kannst. An die Spaten, fertig, los!

Du brauchst:

  • einen Obstbaum (im Topf oder wurzelnackt)
  • einen Spaten bzw. bei harten, steinigen Böden einen Krampen
  • einen Baumpflock
  • eine Schere
  • ein Wühlmausgitter (bei Wühlmausgefahr)

So gehst du vor, um Obstbäume zu pflanzen:

1. Du stellst den Baum (wenn im Topf) an den gewünschten Pflanzort oder markierst diesen mit einem Stab. Dann stichst du mit dem Spaten rund um den Baum senkrecht in den Boden, so tief du ohne große Mühen kommst. Das Pflanzloch sollte ungefähr zehnmal so groß sein, wie der Durchmesser des Stamms.

Pflanzloch wird markiert

2. Du stichst die Grasnarbe im Kreis ab und legst sie zur Seite. Die Grasnarbe darfst du später nicht in das Pflanzloch geben, weil dadurch Wühlmäuse angelockt werden. Dann hebst du das Loch aus. Deponier den Aushub direkt um das Loch. Das Loch gräbst du so tief, bis die Wurzeln hineinpassen. Am Boden des Loches lockerst du den Untergrund.

Das Pflanzloch ausheben

3. Wenn du einen Wühlmauskorb einsetzen willst, ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Dafür musst du das Loch tiefer ausheben und den Korb hineinstellen.

Wühlmausgitter wird eingelegt

4. Jetzt schlägst du den Stützpflock ein. Dieser verhindert, dass der Baum sich im Wind zu stark verbiegt und die wichtigen Feinwurzeln ständig abreißen. Achte darauf, dass du den Pflock entgegen der Hauptwindrichtung einschlägst. Den Pflock schlägst du durch das Wühlmausgitter. Danach füllst du so viel Erde ein, dass die Pflanzhöhe stimmt (siehe Punkt 6).

Der Stützpflock wird eingeschlagen

5. Wenn dein Bäumchen zu gut im Topf hält, schlage einfach einige Male ringsum die Seitenwände. Schon kannst du den Topf abziehen. Mit den Fingern lockerst du das Wurzelwerk. Wurzeln, die im Kreis gewachsen sind, reißt du los. Keine Panik, falls Wurzeln abreißen! Das verstärkt später sogar das Wachstum. Hast du einen wurzelnackten Baum gekauft, schneidest du nur gerade die Wurzeln ab, die seitlich beschädigt sind.

Wurzelwerk des Obstbaumes

6. Nun stellst du deinen Baum in das Pflanzloch und schaufelst die Erde wieder hinauf. Wichtig: Die unterste Erde kommt wieder unten rein, die oberste oben. Erdbrocken zerbröselst du, damit keine Hohlräume entstehen. Setze den Baum nicht zu tief. Die Veredelungsstelle muss auf jeden Fall oberhalb der Erde sein.

Veredelungsstelle des Obstbaumes

7. Das Wühlmausgitter musst du über den Pflanzballen bis zum Stamm klappen. Halte dabei aber eine Zentimeter Abstand zum Stamm, damit kein Rindschaden entsteht. Danach gibst du noch eine Schicht Erde darüber, damit das Gitter nicht zu sehen ist.

Wühlmausgitter wird umgeklappt

8. Mit den abgestochenen Grassoden bildest du einen kleinen Wall rund um das Pflanzloch, das erleichtert später das Gießen

Mit Grassoden wird ein Wall gebildet

9. Mit einem breiten, dehnbaren Material bindest du dann deinen Obstbaum an den Holzpflock. Verwende dafür keine Kunststoffschnüre, sondern Kokosstricke, Stoffstreifen oder alte Strumpfhosen. Den Strick legst du um den Stamm und verdrehst ihn. Du kannst auch den Baumschutz miteinbinden, so werden Scheuerstellen vermieden.

Der Obstbaum wird festgebunden

10. Am Schluss gießt du dein Obstbäumchen noch großzügig, 20 bis 30 Liter sollten es schon sein. Das Wasser schwemmt Erde an die Wurzeln, so können diese schneller Feinwurzeln bilden.

Fotos in Anleitung: © Rupert Pessl

Der Obstbaum wird gegossen

Nicht vergessen: Den Pflanzenschnitt. So kann sich dein Obstbaum besser entwickeln und rascher Früchte bilden.

Freu dich auf puren Fruchtgenuss aus dem eigenen Garten!

Glückwunsch! Du hast es erfolgreich geschafft, deine Obstbäume zu pflanzen! Jetzt heißt es: Entspannt zurücklehnen und die Augen schließen! Bestimmt kannst du die frischen Birnen und süßen Pflaumen schon vor dir sehen …

Noch mehr Tipps und Tricks zu deinem Lieblingsobst und wie du es bei dir anpflanzen kannst, findest du in „Handbuch Bio-Obst“ und „555 Obstsorten für den Permakulturgarten und -balkon“.

7 Kommentare zu “Obstbäume richtig pflanzen – so gelingt’s

  1. wie gross muss ein pflanzloch für obstbäume die auf einer kuhkoppel gpflanzt werden söllen obstbäume 1,80-2.00 meter
    und worauf muss ich achten
    uwe rehm

    1. Lieber Uwe, achte darauf, dass das Pflanzloch ca. 10x so groß ist wie der Durchmesser des Stamms. Wichtig ist auf jeden Fall, einen Stützpflock zu verwenden, damit das Bäumchen nicht vom Wind hin- und hergerissen wird, und nach dem Einpflanzen kräftig gießen. 🙂 Viel Freude beim Setzen! Liebe Grüße, Marina

    1. Hallo Christina, so pauschal kann ich dir das leider nicht beantworten. Meine Empfehlung: Frag am besten bei der zuständigen Gemeindeverwaltung, welche Vorschriften du beachten solltest, bevor du die Obstbäume an die Grundstücksgrenze pflanzt. Sinnvoll ist es auch, vorher ein Gespräch mit deinen Nachbar*innen zu führen. Liebe Grüße, Marina

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