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Frau hält Jungpflanze
BEITRAGSAUTORIN: Katharina M. | KATEGORIE: Garten & Balkon | 19.03.2020

Dein Garten im Frühling – Säe dein Lieblingsgemüse!

Klopf, klopf – dein Garten hat Besuch. Der Frühling steht vor der Tür und will bleiben. Lass ihn herein und schau, was er dir und deinem Garten mitgebracht hat: ein feines Lüftchen, die ersten warmen Sonnenstrahlen und jede Menge Frühlingsgefühle! Ideale Bedingungen also, um mit der Gartenpflege so richtig durchzustarten! Denn: Im Frühjahr geht’s wieder rund in deinem farbenfrohen Paradies, egal ob Gemüsebeet oder Töpfe auf dem Balkon. Feldsalat, Tomate, Rote Bete, Kohlrabi und Minze – bei uns erfährst du, wie du diese Gemüse und Kräuter in deinem Garten im Frühling verwöhnst. Damit du im Sommer so viel ernten kannst, dass du es kaum ins Haus tragen kannst! Und: Tipps für die perfekte Jungpflanzenanzucht!

Inhalt
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Jungpflanzenanzucht - so gelingt's!
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Wer wird dein Liebling?

Jungpflanzenanzucht – so gelingt’s!

Für die Jungpflanzenanzucht brauchst du nicht wirklich viele Utensilien. Es reicht aus, wenn du folgendes zur Hand hast:

  • Samen (selbst geerntete, getauschte oder gekaufte)
  • Anzuchterde bzw. Jungpflanzenerde
  • Aussaatschale
  • Anzuchttöpfe
  • Pikierstab oder einen Bleistift 
Bei Aussaatschalen kannst du gut auf Dinge zurückgreifen, die du wahrscheinlich sowieso daheim hast. Als Aussaatschalen fungieren zum Beispiel Blumenuntersetzer, Eierkartons oder Obsttassen.
Sobald die Keimlinge dann mehr Platz brauchen, wandern sie in Anzuchttöpfe, die du selber machen oder upcyclen kannst: halbierte Tetrapaks funktionieren beispielsweise wunderbar.
Jungpflanzen in einem Eierkarton
Du kannst Jungpflanzen ganz einfach in einem Eierkarton vorziehen - probier’s aus! Foto: © Birgit Lahner

Was sonst noch wichtig ist: Liebevoll ausgewählte Samen, eine gute Anzuchterde und die passende Temperatur – und ein Gutteil des Weges in Richtung Jungpflanze ist geschafft. Damit das Saatgut keimen kann, braucht es dann auch noch die richtige Menge Wasser. Halte die Samen immer gut feucht, aber ertränke sie nicht. Eine kleinere Gießkanne mit Aufsatz oder eine Sprühflasche sind hier hilfreich.

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Für mehr Freiraum: Pikieren

Meistens dauert es zwischen einer und zwei Wochen, bis die Keimlinge groß genug sind, um flügge zu werden. Du erkennst das zum Beispiel daran, dass sich neben dem Keimblatt noch ein weiteres Blattpaar zeigt. Oder einfach, weil die Pflanzen zu wenig Platz haben und sich gegenseitig zu verdrängen suchen. Dann ist der beste Zeitpunkt, um die Pflanzen zu pikieren.

So funktioniert’s:

  1. Nimm einen Bleistift oder einen Pikierstab und grabe die Pflänzchen mitsamt den Wurzeln vorsichtig einzeln oder auch büschelweise aus.
  2. Triff eine Auswahl: Schwächere Keimlinge kommen zum Beispiel als Sprossen auf deinen Salat. Übersiedle die kräftigen, großen schnell in einen Jungpflanzentopf.
  3. Bereite am besten vorher kleine Löcher in der Erde mit dem Bleistift oder dem Pikierstab vor, in die du dann die Pflänzchen setzt.
  4. Kürze die Wurzeln deiner Pflänzchen vor dem Übersiedeln ein bisschen ein, das regt das Wachstum an.
  5. Gieß die Pflänzchen an und lasse sie weiterwachsen.

Nur die Harten kommen in den Garten

Bevor die Pflanzen dann endgültig deinen Balkon oder dein Gartenbeet besiedeln dürfen, musst du für sie ein paar Schnuppertage einplanen, an denen es idealerweise nicht zu kalt, aber auch nicht zu sonnig ist. Etwa eine Woche, bevor du die Pflanzen endgültig auf deinen Balkon platzieren möchtest, stellst du sie ein paar Tage ausschließlich untertags hinaus. Wenn sie das gut überstanden haben, können sie danach – vielleicht noch geschützt durch ein Vlies – auch über Nacht draußen bleiben, vorausgesetzt, die Nächte sind frostfrei.

Und dann kommt der große Moment: Die Jungpflanze darf richtig raus. Ins Hochbeet, in einen größeren Topf, einen Pflanzsack oder direkt in deinen Garten. Wo auch immer sie sich besonders wohlfühlt. Für diese Übersiedlung brauchst du ein bisschen Zeit und nicht unbedingt strahlenden Sonnenschein. So gehst du dabei vor:

  1. Nimm die Jungpflanzen aus ihrem Topf und stell sie in ein Wasserbad.
  2. Gib sie nach ihrem Bad in das dafür vorher ausgehobene Pflanzloch, das du anschließend mit Substrat auffüllst.
  3. Noch einmal kräftig angießen und – wenn nötig – mit einem Vlies vor zu viel Kälte schützen.

Jetzt weißt du, wie du deine Pflänzchen selber aufziehen kannst. Bevor du aber loslegen kannst, musst du dir eine wichtige Frage stellen:  Welche Gemüse kommen überhaupt in deinen Garten im Frühling? Hier haben wir eine kleine Entscheidungshilfe für dich: Feldsalat, Tomate, Rote Bete, Kohlrabi und, natürlich muss ein Kräutlein dabei sein, Minze. Sie alle haben das Potential, deine neuen Lieblinge zu werden – gib ihnen ein Plätzchen in deinem Garten und deinem Herz!

Wer wird dein Liebling?

Der Nussige: Feldsalat

Feldsalat begeistert uns mit seinem nussigen Geschmack. Von März bis Mitte April kannst du ihn für die Frühlingsaussaat säen. Am besten wird in Reihen ausgesät (Reihenabstand je nach Größe der Sorte 10–30 cm), auf sehr unkrautarmen Flächen auch breitwürfig. Bei der optimalen Keimtem­peratur von 16–18 °C keimen die Samen innerhalb von 8–14 Tagen. Bei extrem niedrigen Temperaturen (um die 5 °C) kann die Keimung auch bis zu 3 Wochen dauern.

Du kannst Feldsalat auch vorkultivieren. Dafür verwendest du am besten Quickpots oder Eierkartons, in denen du die Samen aussäst: pro Töpfchen 4-6 Samen aussäen und leicht mit Erde bedecken. Nach 3-4 Wochen können die Pflanzen gesetzt werden (Pflanzabstand 8 x 8 cm). Du kannst sie auch in den Quickpots bzw. in den Eierkartons lassen und dann direkt schneiden.

Im Frühjahr ist Feldsalat bereits 5–7 Wochen nach der Aussaat erntereif und du kannst ihn zu einem leckeren Salat verarbeiten.

Feldsalat im Garten im Frühling
Im Frühling kannst du Feldsalat bereits nach 5-7 Wochen nach der Aussaat ernten! Foto: © Andrea Heistinger

Die Sommerliche: Tomate

Der Frühling ist die ideale Zeit, um deine Tomaten im Haus vorzuziehen. Und das lassen sie sich ganz einfach. Die ideale Keimtemperatur liegt dabei zwischen 24–28 °C. Sobald die Pflänzchen gekeimt haben, ab mit ihnen ins Kühle (15 °C). Das musst du sonst noch wissen:

  • Gönn deinen Pflänzchen so viel Licht wie möglich.
  • Lass deine Jungpflanzen auf keinen Fall austrocknen (das Substrat darf oberflächlich antrocknen, aber nicht komplett austrocknen).
  • Gieße deine Jungpflanzen ständig, dann werden sie auch zügig wachsen. Aber: Kurz vor dem Auspflanzen kannst du sie einmal mit einer Trockenheit stressen, um einen Impuls für das Wurzel­wachstum nach dem Auspflanzen zu setzen.
  • Nach 2–3 Wochen kannst du deine Tomatensämlinge dann pikieren.

Willst du mehr über die Tomate erfahren? Dann besuche sie und ihre Freundinnen, die Paprika und die Gurke, auf dem Balkon! Dort erzählen sie dir nämlich liebend gerne, welche Vorlieben und Ansprüche sie haben.

Tomatensämling in der Erde
Achte bei deinen Tomatensämlingen darauf, dass sie genug Sonne tanken können. Foto: © Andrea Heistinger

Die Leuchtende: Rote Bete

Wenn du ein Hochbeet oder ein Gemüsebeet hast, kannst du Rote Bete ganz „normal“ anbauen. Für alle anderen heißt es: Lerne eine neue Seite der dunkelroten Knolle kennen! Für die Entwicklung zu einer richtig großen Knolle braucht die Rote Bete nämlich sehr viel Platz. Den sie in einem Balkonkistchen oder Topf einfach nicht hat. Aber: Sie macht sich auch als Salat oder Mini-Knolle extrem gut.

Als Salat: Dafür säst du ab Mitte April (zunächst unter einem Vlies!) die Samen breitflächig dicht aus. Die Blätter erntest du dann als Baby-Leaf. Köstlich!

Als Mini-Rübe: Rote Bete als Mini-Knolle erreicht in etwa die Größe eines Radieschens.

  • Die Samen 3–4 cm tief in die Erde stecken, 20–25 cm Abstand zwischen den Reihen lassen und innerhalb der Reihe 5–8 cm.
  • Nach ca. zwei Monaten kannst du die kleinen Knollen ernten.
  • Jetzt kommt (fast) das Beste: Die Mini-Rüben entweder roh (ja!) oder gedünstet mit ihren Blättern verspeisen. Mahlzeit!

Halbierte Rote Bete
Eigentlich braucht die Rote Bete viel Platz zum Wachsen. Aber wusstest du, dass du sie auch als Mini-Knolle und Salat ernten kannst? So wächst sie hervorragend auf deinem Balkon! Foto: © Birgit Lahner

Der Knackige: Kohlrabi

Ab Februar kannst du indoor mit der Aussaat von Kohlrabi beginnen. Das musst du bei der Jungpflanzenanzucht deiner Kohlrabi beachten:

  • Denk daran, dass die empfohlene Keimtemperatur bei 16–20 °C liegt.
  • Nach der Keimung kannst du sie küh­ler stellen, jedoch nicht unter 12 °C, da bei zu kühlen Anzuchttemperaturen die Pflanzen keine Knolle aus­bilden.
  • Nach ca. einer Woche kannst du deine Jungpflanzen pikieren und sie für den frühen Anbau abhärten (die Jungpflanzen zunächst nur untertags ins Freie stellen).

Auch wenn du Jungpflanzen für den frühen Anbau kaufst, musst du darauf achten, dass diese abgehärtet sind. Im März kannst du sie dann nach draußen stellen.

Achte beim Auspflanzen darauf, dass du die Pflanzen nicht zu tief setzt, denn ein zu tiefes Setzen führt zu Wachstumsstockungen! Und Ende April kannst du wahrscheinlich bereits deinen ersten Kohlrabi ernten. Dieses Gemüse ist nämlich schnell erntereif, zum Teil nach 6-8 Wochen! Klingt herrlich, oder?

Reifer Kohlrabi
Wenn du im Februar mit der Aussaat deiner Kohlrabi beginnst, kannst du sie Ende April meist schon ernten! Foto: © Andrea Heistinger

Die Frische: Minze

In Cocktails und Erfrischungsgetränken darf sie nicht fehlen, und schon gar nicht auf dem Balkongarten oder im Beet: Die Minze. Von März bis April kannst du sie direkt draußen in Gartenerde säen. Und ihr so quasi beim Wachsen zusehen, während du dich entspannst. Das gibt es über dieses frische Kräutlein sonst noch zu wissen:

  • Am wohlsten fühlt sich die Minze in einem großen Topf, damit sie ihr ausladendes Wesen entfalten kann.
  • Wenn sie genügend Wasser und ein wenig Dünger bekommt, wird sie dich viele Monate mit zahlreichen frischen Blättern beglücken.
  • Die frischen Blätter solltest du regelmäßig ernten. Das tut der Minze gut und regt sie an, viele ihrer sattgrünen Blätter neu austreiben zu lassen.
Blühende Minze
Wenn du die Blätter deiner Minze regelmäßig erntest, wird sie immer wieder austreiben. Foto: © Rupert Pessl

Wenn du bereits Minze vom letzten Jahr hast, ist im April die ideale Zeit, die Minze durch Wurzelstecklinge zu vermehren. So gehst du dabei vor:

  • Grabe die Stöcke aus, unbedingt noch vor dem Austrieb.
  • Schneide von den weißen, an den Enden grünlichen Ausläufen je 10–15 cm lange Stücke ab.
  • Lege pro Topf drei Stück auf neue Pflanzenerede und bedecke sie mit etwa 2–3 cm Pflanzenerde.
  • Und zum Schluss: gut angießen.

Kräuter haben es dir angetan und dich juckt es in den Fingern, sie auf deinem Balkon anzupflanzen? Basilikum, Thymian und Rosmarin lüften ihre Kräutergeheimnisse und du erfährst, wie sie wunderbar auf deinem Balkon wachsen!

Also, tief durchatmen und los geht’s! Egal, ob du deine Lieblingssorten auf dem Balkon oder in einem Gartenbeet anpflanzen willst, der Frühling ist die ideale Zeit, so richtig durchzustarten. Du möchtest dein Gemüse anbauen nach Plan? Easy! Wir haben alle nötigen Infos für dich, damit’s auch sicher klappt. Noch mehr Tipps und Tricks, wie du deinen Garten im Frühjahr verwöhnen kannst und ihn zu deinem Wohlfühlort machst, erfährst du hier:

Welcher Balkontyp bist du? Solls ein Sundowner-Balkon mit vielen frischen Kräutern sein oder willst du endlich buntes Gemüse im Winter ernten? Bist du heimliche Pilzliebhaberin oder eher der gemütliche Gärtnertyp mit wenig Zeit? Für Inspiration ist in Dein fantastischer Balkongarten auf jeden Fall gesorgt! Also: Worauf wartest du noch? Nichts wie rauf in schwindlige Gemüsehöhen!

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Ein Kommentar zu “Dein Garten im Frühling – Säe dein Lieblingsgemüse!

  1. Gut zu wissen, dass sich die Minze in einem großen Topf am wohlsten fühlt, damit sie ihr ausladendes Wesen entfalten kann. Mein Onkel möchte Minze in seinem Garten anbauen. Er wird den Tipp beherzigen und die Minze zunächst in einem großen Topf halten.

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