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Gerda Holzmann im Wald
BEITRAGSAUTORIN: Johanna | KATEGORIE: Naturkosmetik & Kräuterwissen | 13.08.2020

Essbare Blätter: Pflück dir deinen Blattsalat vom Baum!

Du bist Wildkräuter-Fan und liebst es, durch Wald und Wiesen zu streifen, um dein Abendessen mit Brennnessel und Löwenzahn aufzupeppen? Dann haben wir jetzt einen Tipp für dich, um das Waldbuffet noch eine Stufe nach oben zu heben – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: essbare Blätter! Ob zarte Buchen- oder süßliche Lindenblätter: Wer hat eigentlich gesagt, dass Salat nicht auf Bäumen wächst? In diesem Beitrag zeigen wir dir, von welchen Bäumen und Sträuchern du die Blätter essen kannst und was sich daraus alles herstellen lässt!

Inhalt
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Grünes Licht zur Wald-Ernte: Welche Blätter kann man essen?
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Achtung, giftiges Grün: Diese Blätter bitte nicht essen!
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Tipps und Tricks zum Sammeln von essbaren Blättern
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Essbare Bäume und Sträucher: unser liebstes Blattgold
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Kochen mit Bäumen: Ideen für deine Chlorophyll-Küche
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Mit Ver-Laub: essbare Blätter bereichern deine Küche

Grünes Licht zur Wald-Ernte: Welche Blätter kann man essen?

Bevor du nun in deinen Garten stürmst und dich an der nächstbesten Baumkrone gütlich tust: Sehen wir uns zuerst ganz allgemein an, welche Blätter man überhaupt essen kann.

Bei folgenden Blättchen gibt’s grünes Licht zum Verzehr:

  • Ahorn
  • Apfelbaum
  • Buche
  • Birke
  • Eiche
  • Esche
  • Kirsche
  • Linde
  • Weide
  • Brombeere
  • Himbeere
Auch in den heimischen Wäldern finden sich einige Blätter, die zum Verzehr geeignet sind. Foto: © Rupert Pessl

Blatt ist dabei aber nicht gleich Blatt: Geschmacklich gibt es ziemliche Unterschiede beim Grünzeug vom Baum. So schmeckt zum Beispiel die Birke leicht nussig, Lindenblätter haben eine mild-süßliche Note und die Buche tendiert zum Säuerlichen. Je nach Vorliebe lässt sich also ein ganzes Potpourri an Aromen und Nuancen entdecken. Spannend, oder?

Achtung, giftiges Grün: Diese Blätter bitte nicht essen!

Mutter Natur meint es gut mit uns … meistens. Denn da wollen wir kein Blatt vor – oder sollen wir sagen in – den Mund nehmen: Nicht alle Baumblätter sind bekömmlich und manche sogar giftig.

Die folgenden Blätter sind zum Beispiel NICHT essbar – bitte die Finger davonlassen:

  • Efeu
  • Buchsbaum
  • Eibe
  • Robinie
  • Stechpalme
  • Goldregen
  • Flieder
  • Thuje

Tipps und Tricks zum Sammeln von essbaren Blättern

Essbare Blätter zu sammeln, ist eigentlich nicht schwer: Im nächstgelegenen Waldstück, Park oder Garten findet sich eigentlich immer eine große Auswahl. Und Bäume sind auch um einiges schwerer zu übersehen als zum Beispiel Kräuter, die am Boden wachsen. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die du wissen solltest:

  • Sammle die Blätter im Frühjahr: Baumblätter isst du am besten, wenn sie noch ganz jung und frisch sind. Im Sommer und Herbst schmecken sie hingegen eher zäh und bitter. Der Zeitraum für feine Blattsalate erstreckt sich deshalb ca. von März bis Juni.
  • Nur Blätter essen, die man zu 100 % sicher identifizieren kann: Naturromantik mal kurz beiseite – in Wald und Wiese tummeln sich auch zahlreiche giftige Pflanzen. Zum Beispiel können dich schon wenige Nadeln der Eibe in Todesgefahr bringen. Bei Pflanzen, die du verzehren möchtest, solltest du dir daher immer zu 100 % sicher sein, worum es sich handelt.
  • Nicht an viel befahrenen Straßen sammeln: Der große Vorteil bei Baumblättern ist ja, dass sie sich in einer Höhe befinden, wo Tiere nicht mehr darauf pinkeln können. In dieser Hinsicht braucht man sich also keine Gedanken machen. Vor Schadstoffen in der Luft ist aber auch die Baumkrone nicht gefeit. Vermeide es deshalb, deine essbaren Blätter an verkehrsreichen Orten zu ernten.
  • Schonend ernten: Achte darauf, den Baum nicht zu stark zu schwächen – insbesondere, wenn du junge Blätter und Triebe mitnimmst. Am besten pflückst du immer nur eine kleine Menge pro Baum, idealerweise an einer dichten Stelle.
  • Bei Allergien vorsichtig herantasten: Grundsätzlich sollten Pollenallergiker keine Probleme bekommen, wenn sie die Blätter vom Baum essen. Trotzdem empfiehlt es sich, zunächst kleine Mengen zu kosten und dann zu sehen, wie man diese verträgt. Außerdem solltest du die Blätter gut waschen, sodass alle Pollen entfernt werden.
Das Frühjahr ist die ideale Jahreszeit, um im Wald nach frischen Blättern zu suchen. Foto: © Rupert Pessl

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Essbare Bäume und Sträucher: unser liebstes Blattgold

Wie bereits erwähnt – bei den Blättern der essbaren Bäume und Sträucher gibt es ziemliche Geschmacksunterschiede. Deshalb werfen wir jetzt einen Blick auf die Besonderheiten der einzelnen Pflanzen: Welches Blatt schmeckt nach Sauerampfer? Welches eignet sich als Einsteigerkost? Und wann ist die jeweils beste Zeit zum Pflücken? Hier findest du die wichtigsten Infos zu unseren Lieblingsbaumblättern!

Buchenblätter essen

Junge Buchenblätter lassen sich hervorragend als Salat zubereiten – durch die leicht saure Note eignen sie sich am besten als Beilage zu deftigen Gerichten.

Beste Pflückzeit: April bis Mai

So schmecken sie: säuerlich und frisch, ähnlich wie Sauerampfer

Zubereitung: z. B. als Salat, am besten zusammen mit anderen Wildkräutern, kleingeschnitten auf dem Butterbrot, in Smoothies oder Pesto

Wissenswert: ältere Blätter sind hart und zäh, deshalb eignen sich vor allem frisch ausgetriebene Blätter zum Verzehr; frische Blätter haben eine entzündungshemmende Wirkung und können als Umschlag bei Geschwüren helfen

Buchenblätter schmecken ähnlich wie Sauerampfer und eignen sich deshalb ideal für Salat-Variationen. Foto: © Gerda Holzmann

Lindenblätter essen

Die Linde ist unser Herzblatt, denn das weiche Laub mit der süßen Geschmacksnote mundet auch Blatt-Skeptikern und Kindern. Besonders empfehlenswert für Neulinge im Blätteressen.

Beste Pflückzeit: April bis Juni

So schmecken sie: mild, eher neutral, leicht süßlich

Zubereitung: z. B. einfach so als Snack vom Baum; im Salat; gefüllt mit Reis, Käse oder Fleisch

Wissenswert: Lindenblätter haben auch medizinisch einiges zu bieten – getrocknet lässt sich daraus ein wohltuender Tee zubereiten. Hildegard von Bingen empfiehlt die Lindenblätter als Schönheitskur für die Augen: Die Blätter eine Nacht als Maske auf die Augen legen – und erfrischt wieder aufwachen!

Ahornblätter essen

Der Saft des Ahornsirups versüßt dir Pancakes, Müsli und Co. – aber wusstest du, dass man auch die Blätter essen kann?

Beste Pflückzeit: April bis Mai

So schmecken sie: süßlich-herb bis nussig

Zubereitung: z. B. als „Rahmspinat“ mit Zwiebeln, Sahne und Gewürzen

Wissenswert: Gegessen wird vor allem der Spitzahorn, rote Ahornblätter schmecken eher bitter. Die gezackten Blätter sind die perfekte Zugabe für deinen gesunden Power-Smoothie, weil sie Proteine, Eisen, Magnesium und Kalium enthalten.

Ahornblätter enthalten viele Nährstoffe - wir empfehlen Spitzahorn! Foto: © Gerda Holzmann

Birkenblätter essen

Die bezaubernde Birke mit ihrem weißen Stämmchen sollte man nicht unterschätzen. Ihre leuchtend grünen Blätter reinigen dich von innen.

Beste Pflückzeit: Mai bis Juli

So schmecken sie: frisch säuerlich, leicht bitter

Zubereitung: z. B. in Salaten oder Aufstrichen, als Tee

Wissenswert: Birkenblätter und Birkenknospen wirken harntreibend und blutreinigend. Ein Tee aus Birkenblättern gilt deshalb als Mittel gegen Wasseransammlungen, Harnwegsinfekte, Hautausschläge, Rheuma und Gicht.

Achtung: Bei Herz- und Nierenschwäche sollte man auf Birkenblätter verzichten, auch Birken-Allergikern ist davon abzuraten.

Frische Birkenblätter findest du in den frühen Sommermonaten Mai bis Juli. Foto: © Gerda Holzmann

 

Brombeerblätter essen

Der Brombeerstrauch beglückt uns im Herbst mit saftigen Beeren und fast ganzjährig mit seinen heilkräftigen Blättern.

Beste Pflückzeit: April bis November

So schmecken sie: neutral bis leicht herb

Zubereitung: z. B. als Tee, im Salat, in Smoothies oder gekocht als Gemüse

Wissenswert: Brombeerblätter besitzen eine antientzündliche und antibakterielle Wirkung und werden gern als heilender Tee getrunken. Dieser ist ein natürliches Mittel bei Durchfall sowie bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Für die Zubereitung als Gemüse oder Salat solltest du die mittlere Blattachse mit den Stacheln entfernen.

Eschenblätter essen

Die Esche wird seit Urzeiten wegen ihres harten Holzes geschätzt, das man für Werkzeuge und Waffen verwendete. Ihre Blätter eignen sich in kleinen Mengen als würzige Beigabe zu verschiedenen Gerichten.

Beste Pflückzeit: Mai bis Juni

So schmecken sie: intensives Aroma, eher bitter

Zubereitung: kleine Mengen als würzige Beigabe in Salaten oder Gemüsegerichten

Wissenswert: Aufgrund des leicht bitteren Geschmacks sind die Eschenblätter für grüne Smoothies ungeeignet und eignen sich eher in kleineren Mengen zur aromatischen Verfeinerung. Die Bitterkeit lässt sich durch Kochen in Wasser abmildern.

Eschenblätter haben ein intensives Aroma, deshalb lieber nur in kleinen Mengen zum Kochen verwenden. Foto: © Gerda Holzmann

Blätter essen: Vorsicht in der Schwangerschaft

Wenn du gerade schwanger bist, solltest du mit Experimenten bezüglich essbarer Blätter noch ein bisschen abwarten. Es können sich nämlich durchaus unerwünschte Folgen ergeben. Brombeer- und Himbeerblättertee wirken zum Beispiel wehenfördernd, deshalb werden sie manchmal in der letzten Phase der Schwangerschaft getrunken. Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass man diese Tees am Beginn der Schwangerschaft unbedingt vermeiden sollte.

Kochen mit Bäumen: Ideen für deine Chlorophyll-Küche

Etwas mehr Grün in der Küche hat noch nie geschadet: Also – rein in den Wald und Kochzutaten sammeln! Mit den folgenden Rezepten kannst du dich an die blättrige Nahrung heranwagen:

Wildkräuter-Salat mit jungen Buchenblättern

  • 100 g junge Buchenblätter
  • 100 g Wildkräuter (z. B. Löwenzahn, Brennnessel, Hirtentäschelkraut, Vogelmiere)
  • ein paar Radieschen
  • Gänseblümchen als Dekoration
  • Essig, Öl, Salz und Pfeffer

Die Wildkräuter und Buchenblätter gründlich waschen und trocken tupfen. Radieschen in Scheiben schneiden. Alles vermischen und mit einem Dressing aus Essig und Öl anrichten. Mit essbaren Blumen (z. B. Gänseblümchen) erhält der Wald- und Wiesensalat noch eine hübsche Dekoration.

Gefüllte Lindenblätter à la Siegfried

  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 100 g Couscous
  • etwas Gemüsebrühe
  • 100 g Schafskäse
  • 2 Tomaten (klein gewürfelt)
  • 14 große Lindenblätter
  • Olivenöl, Salz, Pfeffer

Die Zwiebel und den Knoblauch in Öl andünsten. Couscous laut Packungsangabe mit der entsprechenden Menge an Gemüsebrühe aufquellen lassen, danach zu Zwiebel und Knoblauch in die Pfanne geben. Mit Salz und Pfeffer würzen, auskühlen lassen, dann den Schafskäse und klein gewürfelte Tomaten daruntermischen.

Die Masse auf die Lindenblätter geben, einrollen und mit einem Zahnstocher fixieren.

Lindenblätter lassen sich auch gut als Tee zubereiten. Foto: © Rupert Pessl

Druidentee aus Birkenblättern

  • 2 EL frische Birkenblätter (alternativ 1 EL getrocknete)
  • 1 l kaltes Wasser

Die Birkenblätter in einen Topf geben und mit dem Wasser übergießen. Langsam erwärmen, ohne den Tee zum Kochen zu bringen. Anschließend 10–15 Minuten ziehen lassen. Danach abseihen und über den Tag verteilt trinken. Spürst du schon, wie dein Körper entgiftet?

Mit Ver-Laub: essbare Blätter bereichern deine Küche

Das Laub an den Bäumen hast du bis jetzt eher als Rehfutter betrachtet? Dann wendet sich hiermit das Blatt! Denn die essbaren Blätter von Buche, Linde und Co. sind spannende Ergänzungen in der Wildpflanzen-Küche (hast du schon mal Giersch probiert?!). Pass einfach auf, dass du dir zu 100 % sicher bist, was die Pflanzenbestimmung angeht – dann steht der leckeren Wald-Ernte nichts im Wege.

Du bist begeistert von der Menge an essbaren Pflanzen im Wald und vom Potenzial der Bäume? Wenn du noch tiefer ins Blättermeer eintauchen möchtest, dann schau doch mal in unser Buch „Spür den Wald“ von Gerda Holzmann – eine Einladung zur Wald-Begegnung der besonderen Art.

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