

Üppiges Grün aus der Kiste: Hochbeet richtig befüllen
Früher, länger, höher: Das Hochbeet ist so etwas wie ein olympischer Rekordhalter unter den Beeten. Denn die nährstoffreiche Unterlage lässt das Gemüse hier nur so sprießen – sogar in den kalten Monaten! Das weißt du schon alles und du möchtest endlich loslegen? Verstehen wir! Vorher liefern wir dir noch schnell alle notwendigen Infos rund ums Befüllen des Hochbeets: Was kommt in die einzelnen Hochbeet-Schichten? Wie gehst du beim Füllen vor? Und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?
Los geht’s mit der Schichtarbeit: Welche Schichten braucht mein Hochbeet?
Das Hochbeet ähnelt im Prinzip einer leckeren Torte: Es besteht aus mehreren nährstoffreichen Schichten. Ganz unten ist das Material eher grob und nach oben hin wird es immer feiner. Von unten aufwärts sollten sich darin folgende Schichten finden:
- Strauch- und Baumschnitt
- Grasschnitt und Gartenabfälle
- Kompost
- Laub
- Grasschnitt und Gartenabfälle
- Kompost
- Hochwertige Bio-Erde

Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: Wann soll ich mein Hochbeet befüllen?
Der beste Zeitpunkt, um dein Hochbett zu befüllen, ist der Herbst. Denn zu dieser Jahreszeit fällt für gewöhnlich der meiste Gartenabfall an und auch Laub ist in Hülle und Fülle vorhanden.
Ein weiterer Vorteil: Die Füllung kann über den Winter schon mal arbeiten und sackt ein bisschen zusammen. Im Frühling fügst du dann noch ein paar frische Schichten dazu – und das Pflanzen kann beginnen!
Tipp: Fange schon im Sommer mit dem Sammeln von Material an. Behalte dir Grasschnitt, Gartenabfälle, Strauchschnitt und Kompost auf, dann hast du auf jeden Fall genügend Füllstoffe zur Hand, wenn du sie brauchst.

Hochbeet befüllen: Einfache Anleitung in 12 Schritten
Nun aber zur Sache: Füllen wir das Beet mit Inhalt! Die folgende Anleitung eignet sich für Beete mit einer Höhe von 85 cm. Bio-Gärtnerin und Hochbeet-Spezialistin Doris Kampas empfiehlt dabei diese 12 Schritte:
- Schritt: Bereite dem Beet eine solide Unterlage. Besonders Holzbeete sollten nicht direkt auf der Erde stehen. Ideal ist dafür ein Bett aus Pflastersteinen oder eine Kiesdrainage.
- Schritt: Ein Wühlmäusegitter dient als Grundlage. Die Maschenweite sollte maximal 6,5 x 6,5 mm betragen und der Draht stark genug sein, dass ihn die Mäuse nicht durchnagen können.
- Schritt: Du hast ein Beet aus Holz? Dann solltest du die Wände mit Noppenfolie auskleiden, damit diese nicht so schnell morsch werden. Bringe die Folie mit den Noppen ZUM Holz an, so ist eine gute Luftzirkulation gewährleistet.

- Schritt: Jetzt kommt die erste Füllschicht: Gib Äste und Zweige in das Beet, bis es etwa zur Hälfte gefüllt ist. Am besten eignet sich dazu übriger Strauch- und Baumschnitt.
- Schritt: Als nächste Schicht kommen etwa 15–20 cm Grasschnitt und Gartenabfälle darauf.

Tipp: Mische die Grasschicht mit etwas alter Erde, dann entsteht kein Schimmel.
- Schritt: Nun folgt der Kompost, und zwar rund 10 cm. Achte darauf, dass der Kompost nur aus pflanzlichen Resten besteht – Fleisch oder Fisch sollte nicht dabei sein!
- Schritt: Jetzt noch eine Runde Laub (20 cm) darauf verteilen und das Hochbeet ist bereit für den Winterschlaf.
- Schritt: Lasse dein halbfertiges Beet über den Winter arbeiten. Die Befüllung sackt dabei um ca. ein Drittel zusammen.
- Schritt: Im Frühling wird das Hochbeet komplettiert: Fülle noch einmal 5–8 cm Laub ein.
- Schritt: Darauf folgen weitere 5–8 cm Grasschnitt und Gartenabfälle.
- Schritt: Noch einmal Kompost (5–8 cm) darauf verteilen.
- Schritt: Ganz oben folgt eine Schicht mit guter Bio-Erde, bis das Beet an den Rand gefüllt ist.
Kann ich mir die teure Bio-Erde sparen und stattdessen Erde aus dem Garten nehmen?
Im Namen deiner Gemüsepflanzen würden wir dir davon abraten! Denn die Aushuberde ist oft voll von Schneckeneiern, Unkrautsamen und ähnlichen unerwünschten Inhaltsstoffen.
Ein paar Euro mehr für hochwertige Erde sind wirklich gut investiertes Geld!

- Teichfolie zum Auskleiden verwenden: Sie schadet dem Holz mehr, als sie nutzt. Denn die Folie wird an das Holz gepresst, sodass sich darunter leicht Fäulnis entwickeln kann.
- Wühlmausgitter weglassen: Du weißt gar nicht, wie diese Tiere aussehen, und bist dir sicher, dass du das Gitter nicht brauchst? Wir versichern dir: Du benötigst eines! Das Hochbeet lockt die Wühlmäuse nämlich erst an!
- Thujen, Nadelholz oder Efeu einfüllen: Diese Gartenabfälle versauern das Beet bzw. wuchern durch die gesamte Erde.
- Keine Schnecken-Hindernisse einbauen: Mit einer Schneckenkante oder einem Kupferband hältst du die schleimigen Gesellen draußen und hast dein Gemüse für dich allein.
- Das Gewicht unterschätzen: Ein Hochbeet kann ziemlich schwer werden. Auf Terrassen, Balkonen oder auf Tiefgaragendächern heißt es deshalb: Auf das Gewicht achten!

Ein Gemüse-Hochbeet befüllen
Die oben beschriebene Füllung ist ideal für ein Hochbeet mit leckerem Gemüse! Denn die meisten Gemüsesorten freuen sich über einen gehaltvollen Boden. Besonders wichtig im Gemüsebeet ist eine ausgewogene Mischkultur: Nicht alle Pflanzen eignen sich als Beetgenossen!
Übrigens: Wer mit wem kann, das erfährst du im Löwenzahn-Buch „Das unglaubliche Hochbeet“ – inklusive ausgeklügelter Pflanzpläne für jeden Geschmack. Wie wäre es zum Beispiel mit einem bunten Pizza-Pasta-Hochbeet?
