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Marienkäfer auf einer Blume
BEITRAGSAUTORIN: Valerie | KATEGORIE: Garten & Balkon | 03.05.2018 | aktualisiert: 30.07.2020

Nützlinge im Garten: So lockst du die tierischen Helfer an!

In so einem Garten ist ganz schön viel los. Da tummeln sich die verschiedensten Pflanzen und Tierchen, und manchmal kann es auch zu Reibereien kommen. Zum Glück gibt es aber auch eine ganze Menge an Nützlingen im Garten, die lästige Schädlinge erkennen und bekämpfen. In diesem Beitrag erfährst du, welche der nützlichen Helferlein du in deinem Garten entdecken kannst, wer Blattläusen endgültig den Garaus macht und wie du Nützlinge in deinem Garten fördern kannst.

Inhalt
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Auf Spurensuche im Garten: Welche tierischen Nützlinge findest du?
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Marienkäfer & Co.: Die effektivsten Nützlinge gegen Blattläuse im Garten
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Ein Paradies für fleißige Helferlein – Nützlinge im Garten fördern
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Nützlinge im Garten ansiedeln – schaffe gemütliche Nützlings-Unterkünfte!
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Natur pur: Nützlinge statt Pestizide im Garten!

Auf Spurensuche im Garten: Welche tierischen Nützlinge findest du?

Alle Lebewesen im Garten haben Pflanzen zum Fressen gern – deshalb werden deine Pflänzchen manchmal krank. Aber keine Panik, denn Nützlinge helfen dir dabei, deine Pflanzen gesund zu halten. Und das ganz ohne chemische Schädlingsbekämpfungsmittel! Ein Nützling ist ein Organismus, der schädliche Tiere vernichtet. Nützlinge im Garten können Spinnentiere, Insekten, Säugetiere, aber auch Pilze oder Bakterien sein. Sie stellen die effektivste und natürlichste Pflanzenschutzmaßnahme dar. Darum ist es so wichtig, dass du weißt, welche der Tierchen zu den Nützlingen im Garten zählen und wie du es ihnen schön heimelig machen kannst.

Aus den vielen verschiedenen Helfern stellen wir dir hier 10 Nützlinge vor, die du in deinen engeren Garten-Freundeskreis aufnehmen solltest.

1. Marienkäfer

Diesen Nützling haben wir so gern, dass er einfach gleich an erster Stelle erwähnt werden muss. Marienkäfern und ihren Larven schmecken Blattläuse, Schildläuse und Spinnmilben besonders gut. Deshalb verdrücken sie davon bis zu 150 Stück pro Tag!

–> Marienkäfer lieben Naturwiesen, Heckensträucher, Wildkräuter und krautige Pflanzen – in einem wunderschönen Naturgarten wirst du also viele der gepunkteten Lieblinge finden.

Deinen Blattläusen wird er wohl eher kein Glück bringen … Foto: © Fiona Kiss

2. Florfliege

Florfliegenlarven sind ganz wild auf Blattläuse. Während ihrer Larvenentwicklung vertilgen sie 200­–500 der lästigen Tierchen. Deshalb werden die hungrigen Larven auch Blattlauslöwen genannt. Sie vernichten aber auch Spinnmilben, Schildläuse, Thripse und Wollläuse.

–> Florfliegen ernähren sich von Pollen und Nektar. Also her mit den bunten Blumen!

Was für ein süßes Baby! Foto: © Fiona Kiss

3. Schwebfliege

Auch diese kleinen Fliegen verputzen massenhaft Blattläuse. Besonders gewitzt imitieren sie Wespen, Bienen oder Hummeln, von denen sie sich im Übrigen nur durch ihre Stummelfühler und Flügel unterscheiden. Die Weibchen legen ihre Eier in der Nähe von Blattlauskolonien ab und bescheren den geschlüpften Maden so ein Festmahl.

–> Auch Schwebfliegen suchen sich blütenreiche Gärten mit viel Pollen und Nektar.

Ganz schön gefräßig, der kleine Racker. Foto: © Fiona Kiss

4. Schlupfwespe

Klein, aber oho: Schlupfwespenweibchen sind nur 2­–3 mm groß, fressen aber bis zu 300 Blattläuse in kurzer Zeit. Sie helfen aber auch im Kampf gegen einige andere Schädlinge, wie zum Beispiel Apfel- und Pflaumenwickler, Minier- und Schadfliegen, Schadkäferlarven, Schadschmetterlingsraupen und Wollläuse. Ganz schön fleißig! Somit sind sie sehr wichtige Nützlinge im Garten.

–> Schlupfwespen fühlen sich wohl in Hecken, Unterwuchs und Saumbepflanzungen und lieben Pollen- und Nektarpflanzen.

Eine erwachsene Schlupfwespe auf der Lauer. Foto: © Erik Karits (Shutterstock.com)

5. Laufkäfer

Der Laufkäfer zählt zu den stattlicheren Exemplaren unter deinen Nützlingsfreunden. Er wird bis zu 4 cm groß, ist auf seinen Beinchen ganz schön schnell unterwegs und weiß sich durchaus zu wehren: Fühlt er sich bedroht, sondert er ein stinkendes Sekret ab. Das alles trägt nicht gerade zu seinem guten Ruf bei. Dabei fressen Laufkäfer Eier, Larven heranwachsender Insekten, Würmer und Schnecken.

–> Sie ziehen gerne in Hecken, Laubstreu oder moderndes Holz ein und leben zurückgezogen zwischen dichter Bepflanzung und etwas Unkraut.

Laufkäfer sind schnelle und effektive Schneckenjäger. Foto: © Sonja Schwingesbauer

6. Vögel

Vögel erfreuen uns nicht nur mit ihrem fröhlichen Gezwitscher, sondern schnabulieren auch allerhand Insekten und Insektenlarven weg: von Wanzen über Blattläuse bis hin zu Asseln. Meisen zum Beispiel verfüttern pro Jahr 75 kg Insekten an ihre Brut!

–> Damit Vögel in deinen Garten einziehen, sollte es genügend Brutmöglichkeiten und Nistplätze geben sowie Bäume und Sträucher als Versteck. Und schmackhafte Schädlinge als Futter.

Mama, ich habe Hunger! Foto: © Fiona Kiss

7. Spinnen

Das wird den einen oder die andere nicht gerade begeistern: Auch Spinnen sind wichtige Nützlinge im Garten und helfen dir, Schädlinge in Schach zu halten. Freunde dich mit den (gar nicht furchteinflößenden) Krabbeltieren an und freue dich, wenn sie wieder auf Beutezug gehen – deinem Beet  gefällt’s jedenfalls!

–> Spinnen krabbeln vorzugsweise in Nischen oder andere Verstecke im vielfältigen Lebensraum Garten.

Eine Wespenspinne auf der Lauer. Foto: © Fiona Kiss

8. Ohrwurm

In der Dämmerung kriechen Ohrwürmer aus ihren Verstecken. Aber keine Sorge: nicht in dein Ohr, sondern dorthin, wo es viele Blatt- und Schildläuse, Spinnmilben, Raupen und andere Insektenlarven gibt. Außerdem fressen sie Blutläuse, die besonders Obstanbauenden zum Verhängnis werden können. Freu dich also, wenn du diese Nützlinge im Garten entdeckst!

–> Schaff den Ohrwürmern ein paar gemütliche Verstecke zwischen Laub, Brettern oder Steinen.

Obwohl Ohrwürmer flugfähig sind, fliegen sie fast nie. Lieber klettern sie. Foto: © Sonja Schwingesbauer

9. Bienen und Hummeln

Ohne Bestäubung geht in der Natur eigentlich gar nichts. 80% der Blütenpflanzen sind dabei auf Insekten angewiesen. Deswegen sind Bienen und Hummeln so unheimlich wichtig, denn sie tragen den Pollen von Blüte zu Blüte. Hummeln erreichen mit ihrem langen Rüssel auch tiefe Blüten und sind selbst bei kaltem Wetter im Einsatz, da sie ihre Körpertemperatur erhöhen können.

–> Hilf den Bienchen, indem du auch einheimische Pflanzen in deinem Garten wachsen lässt, denn daran sind die wertvollen Brummer besser gewöhnt. Außerdem bevorzugen sie ungefüllte bzw. einfache Blüten, deren Pollen leichter zu erreichen ist.

Ein bisschen Nektar zwischendurch. Foto: © Fiona Kiss

10. Igel

Last but not least: unsere liebsten piksenden Nützlinge im Garten. Die Lieblingsspeise der kleinen Gourmets sind Schnecken, aber Igel fressen auch Insekten und Fallobst und räumen dadurch schön den Garten auf.

–> Besonders gern kriechen Igel in Laub- und Reisighaufen, in dichtes Gebüsch oder Hecken.

Er isst Schnecken auch ohne Kräuter-Knoblauchbutter: der Igel. Foto: © Fiona Kiss

Tipp: Wenn’s mal ganz schnell gehen soll: Die App „Nützlinge im Garten“ hilft dir bei der Bestimmung von Nützlingen.

Bring ein bisschen Permakultur in dein Leben – und auf deinen Teller. Trag dich hier ein und erhalte sofort:

  • Infos rund um die Zonen-Idee der Permakultur und was sie mit unserer Ernährung zu tun hat
  • 2 megaleckere Rezepte für Ofengemüse und Eintopf, frisch aus dem Garten oder aus der Biokiste – du entscheidest!

Marienkäfer & Co.: Die effektivsten Nützlinge gegen Blattläuse im Garten

Aus die Laus! Das ist unsere Devise, denn beim Anblick der kleinen grünen Dinger sehen wir nur noch rot. Hier sind unsere Tipps, wie du Blattläuse am besten loswirst.

Wir haben dir oben schon einige Nützlinge vorgestellt, die Blattläuse zum Fressen gern haben. Diese Nützlinge solltest du also ruhig in deinen Garten einziehen lassen.

Hier nochmal die größten Vielfraße:

  • Marienkäfer und ihre Larven
  • Florfliegen und ihre Larven
  • Schwebfliegen und ihre Larven
  • Schlupfwespen
  • Gallmücken
  • Wanzen
  • Spinnentiere
  • Ohrwürmer
  • Hundertfüßer
  • Grabwespen
  • Vögel

Das muss es in deinem Garten geben, damit sich die Blattlausfresser wohlfühlen:

  • Verstecke (Mauerritzen, Laub, Rinde, Steine, Bretter, Folien …)
  • Baum- und Strauchschichten
  • Hecken
  • Blütenpflanzen
  • Naturwiesen
  • Wildkräuter
Hier wird nicht mehr lange fröhlich mit Wassertröpfchen gespielt! Foto: © Fiona Kiss

Ein Paradies für fleißige Helferlein – Nützlinge im Garten fördern

In den letzten Jahren wurden Gärten zum Teil zu viel gesäubert. Um wieder ein natürliches Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen zu schaffen und Nützlinge im Garten zu fördern, heißt es deshalb: umdenken. Wenn du Nützlinge in Zukunft in deinen Garten locken willst und sie auch bleiben sollen, musst du ein paar Grundsätze befolgen:

  • Besonders wichtig: keine chemischen Pestizide verwenden!
  • Duldender Pflanzenschutz: Ein gewisser Schädlingsbefall ist notwendig, um Nützlinge anzulocken.
  • Unterkünfte schaffen: blütenreiche Beete, Hecken und Heckensäume, Bäume, wilde Ecken, Verstecke; Staudenrückschnitt erst im Frühjahr, da viele Tiere in den hohlen Stängeln überwintern.
  • Vorsichtig eingreifen: Das Spritzen, auch von biologischen Schutzmitteln, ist immer die letzte Wahl.
Eine wilde Blumenwiese – Spielplatz und Buffet zugleich. Foto: © Fiona Kiss

Nützlinge in den Garten einzuladen, ist auch eines der Prinzipien der Permakultur. Aber was ist Permakultur eigentlich? Grundsätzlich geht es darum, sich natürliche Kreisläufe und Ökosysteme als Vorbild für die Landwirtschaft oder die Gartengestaltung zu nehmen. Mit der Natur arbeiten, lautet hier also das Credo. Ziemlich cool, oder?

Nützlinge im Garten ansiedeln – schaffe gemütliche Nützlings-Unterkünfte!

Damit sich Nützlinge im Garten wohlfühlen, musst du es ihnen möglichst wohnlich machen. Das heißt in erster Linie: keine chemischen Schädlingsbekämpfungsmittelausreichend Unterkünfte und Überwinterungsmöglichkeiten und eine vielfältige Pflanzenwelt.

So viel mehr als nur ein Haufen. Foto: © Fiona Kiss
Hier ist genug Platz für alle. Foto: © Fiona Kiss
Willkommen im 5-Sterne-Nützlingshotel! Foto: © Fiona Kiss
  • Ein bisschen Wildnis dient Nützlingen als Lebensraum und Rückzugsort. Morsches Holz, Reisig- und Steinhaufen oder Trockensteinmauern komplettieren das Angebot.
  • Wir lieben Blumenwiesen – Schmetterlinge und Insekten auch!
  • Entferne Laub nur vom Rasen, ansonsten ist es das perfekte Überwinterungsquartier und noch dazu Nährstoff für Boden und Pflanzen.
  • Wildstrauchhecken und eine Saumbepflanzung sind ebenfalls perfekte Verstecke für die kleinen Helfer.
  • Am angenehmsten wohnt es sich doch unter einem Dach, warum also nicht ein Haus für Nützlinge im Garten anschaffen? Im Handel sind viele Nützlingsunterkünfte erhältlich: Wildbienenhotels, Vogelnistkästchen, Fledermauskästen, Hummelunterkünfte, Igelhäuser etc. Ein Wildbienenhotel kannst du sogar selbst bauen.
  • Ohrwurmtöpfe, mit Holzwolle gefüllt, lassen sich schnell basteln und Ohrwurmherzen höherschlagen.

Nützlinge für deinen Garten kaufen

Marienkäfer in den Einkaufswagen legen? Das geht! Solltest du nicht genügend Nützlinge im Garten haben, kannst du auch Nützlinge kaufen.

  • Achte dabei auf Anwendungsempfehlungen und Ausbringungshinweise.
  • Auch Feuchtigkeit, Temperatur und Jahreszeit spielen eine wichtige Rolle!
  • Wir empfehlen dir bei starkem Befall das Kombinieren mit ökologischen Pflanzenschutzmitteln.

Natur pur: Nützlinge statt Pestizide im Garten!

Es summt und brummt, es krabbelt und kriecht, es duftet und wächst: Dein Garten lebt und gedeiht ganz wunderbar.

Damit es allen Pflanzen und Tieren in deinem grünen Paradies richtig gut geht, brauchst du Nützlinge im Garten. Sie stellen sicher, dass Schädlinge nicht überhandnehmen und den Großteil deines Gartens wegknabbern, und machen ihn erst richtig lebendig und bunt. Natürlich gesund, ganz ohne Pestizide und unnatürliche Eingriffe von außen. Lädst du Nützlinge zu dir ein, steht einer langen Freundschaft, heilen Pflanzen und üppigen Ernten nichts mehr im Weg!

Nützlinge und Schädlinge müssen im Gleichgewicht miteinander leben. Foto: © Fiona Kiss

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